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für die Unabhängigkeit der kleinen Völker, für
die Freiheit des Menschengeschlechtes, für das
,Völkerrecht' kämpfen, alle Augenblicke vergessen, daß
Griechenland ihnen schon alle möglichen Erleichte
rungen auf eigene Gefahr gewährt hat! Jeden
Augenblick mißachten sie die Unabhängigkeit des
Landes, um es zum Selbstmord zu treiben."
Um sich ein genaues Bild der Lage in Mazedonien
zu verschaffen, sandte der Generalstab zwei Offiziere
nach Saloniki. Sie wurden auch vom General
Sarrail empfangen und eröffneten ihm kurz und
bündig, daß Griechenland keine Forderung an
nehmen könne, durch welche Neutralität, Hoheits
rechte oder militärische Interessen des Staates ver
letzt würden. Weitere Verhandlungen zwischen
Sarrail und den griechischen Generalstabsoffizieren
fanden nicht statt. Aber am io. Dezember erschienen
die Gesandten der Schutzmächte bei Herrn Skuludis.
Ser Franzose führte das Wort. Er verlangte
schnellste Erledigung sämtlicher Forderungen für die
Sicherheit des Expeditionskorps. Der Ministerpräsi
dent erklärte jedoch:
„Griechenland räumt Saloniki nicht!
Griechenland gibt die mazedonischen Bahnen nicht
frei und verweigert die Annahme fremden Hilfs
personals!