Volltext: Das 10. Bataillon des oberösterreichischen K. u. K. Infanterie-Regimentes "Ernst Ludwig Großherzog von Hessen und bei Rhein" Nr. 14 im Weltkrieg

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blutiger Verluste die den Angreifern stark überlegene Besatzung voll¬ 
zählig gefangen gab und nebst nicht unerheblicher Beute abgeführt 
werden konnte. Die 10. Kompagnie des italienischen IR. 32 hatte damit 
zu bestehen aufgehört. Leider war der schöne Erfolg mit dem Verluste 
von zwei Toten und fünf Verwundeten teuer bezahlt. 
Die Opfer waren aber nicht umsonst gebracht worden. Wenn auch 
im Laufe der folgenden Tage die italienische Stellung, die in die öster¬ 
reichische Linie nicht einbezogen werden konnte, wieder besetzt wurde, 
so hatte die kurze Zeit, die sie in unserem Besitze war, doch genügt, 
weitgehende Aufklärung über das feindliche 'Verteidigungssystem zu 
bringen, so daß in Hinkunft dem Italiener das Leben recht schwer¬ 
gemacht werden konnte. 
Die kühne Tat fand die gebührende Anerkennung. Belobungs¬ 
schreiben wurden verlautbart und der Generalstabsbericht brachte das 
Geschehen zur allgemeinen Kenntnis, indem er mitteilte: 
„Im Suganertal nahm eine Abteilung des IR. 14 eine feindliche Stellung südlich 
der Coalbaschlucht, machte 2 Offiziere und über 60 Mann zu Gefangenen und er¬ 
beutete 1 Maschinengewehr, 2 Pistolenmaschinengewehre und 1 Minenwerfer.“ 
Schließlich blieb auch der Dank des Allerhöchsten Kriegsherrn nicht 
aus, der für Fhnr. Feßl in der Verleihung der Goldenen Tapferkeits¬ 
medaille, für die Mannschaft in 7 großen, 18 kleinen Silbernen und 
18 Bronzenen Tapferkeitsmedaillen seinen sichtbaren Ausdruck fand. 
In den nun folgenden Monaten war die Kampftätigkeit nur gering; 
um so eifriger konnte an dem Ausbau der Stellungen gearbeitet werden, 
die nach und nach zu festungsartiger Stärke vervollkommt wurden. 
Ende Mai übernahm Mjr. S z i 11 e y wieder das Bataillonskommando 
und führte anfangs Juni seine Tapferen nach Ablösung durch das 
Bataillon 1/63 zur wohlverdienten Ruhe und Erholung nach Levico, von 
wo das Bataillon am 8. Juni schon wieder in den Raum Ronchi Canai 
verschoben wurde, was auf seine baldige Wiederverwendung an der 
Front hindeutete. 
Auf der Grenzwacht 
(Cima Diec i—O r t i g a r a—P orta Lepozz e—K o t e 2007) 
(11. Juni bis 17. Juli 1917) 
Die Vermutung sollte nicht getäuscht haben. In der Nacht zum 
11. Juni wurde das Bataillon alarmiert und südwärts in Marsch gesetzt. 
Damit begann für X/14 eine neue Periode verlustreicher, aber auch 
ruhmvoller Kämpfe.
	        
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