Volltext: Das 10. Bataillon des oberösterreichischen K. u. K. Infanterie-Regimentes "Ernst Ludwig Großherzog von Hessen und bei Rhein" Nr. 14 im Weltkrieg

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batterie. Doch bald erreichten wir die Serpentinen und waren hiedurch 
den Blicken der Italiener entzogen. 
Gegen 6h nachm, trafen wir beim Kommando des 4. Regiments der 
Tiroler Kaiserjäger, Obst. P u t z k e r, in Fontana ein. Unsere Ankunft 
kam diesem völlig unerwartet; wir waren weder angekündigt, noch 
lagen uns betreffende Befehle vor. Das Regimentskommando mußte 
solche erst einholen. Die Stimmung der Jäger war zuversichtlich, nur 
bedauerten die Unterführer, daß der Angriff auf den Mt. Ciove nicht 
unmittelbar nach der Einnahme der Priaforä erfolgt war, denn der Feind 
hatte in den wenigen Tagen des Stillstandes unserer Operationen be¬ 
trächtlich an Halt gewonnen. Die Situation ließ deutlich erkennen, daß 
nur mehr entsprechende Artillerievorbereitung einem Infanterieangriff 
Aussicht auf Erfolg bieten konnte. 
Vom Regimentskommando der Kaiserjäger erhielt ich am 3.Juni 
Befehl, mich mit dem Detachement zwischen das im Arsierokessel 
liegende IR. 14 und den linken Flügel des Kaiser jägerregiments einzu¬ 
schieben und mich für den in der Nacht geplanten Angriff auf den 
Mt. Ciove bereitzustellen. Da in dem schwierigen Gelände auch die Weg- 
kundigkeit der mitgegebenen Führer versagte, erreichten wir erst am 
4. Juni gegen 2h morgens den Standort des II. Bataillons des IR. 14. 
Meine braven Leute waren zum Umfallen müde, man bedenke, fast 
sechsundreißig Stunden Marsch im Gebirge und noch dazu kriegsmäßig 
bepackt; wir waren in der Nacht die Priaforä im wahrsten Sinne des 
Wortes heruntergeklettert und befanden uns wieder in der Talsohle. Ich 
meldete das Eintreffen meines Detachements dem Kommando des IR. 14 
— mit den Kaiser jägern herrschte keine telephonische Verbindung — und 
erbat für die todmüde Mannschaft einige Stunden Rast. 
Erst gegen 5h nachm, wurde die Verschiebung westwärts zur Ab¬ 
lösung der Kompagnie Oblt. Zeißberger (1. Kompagnie IR. 14) voll¬ 
endet und hiemit der Anschluß an die Kaiser jäger wiederhergestellt, 
denen mein Detachement in den folgenden Tagen unmittelbar unter¬ 
stellt blieb. 
Da der für den 3. Juni geplante Angriff in letzter Stunde widerrufen 
und auf die nächste Nacht verschoben wurde, erhielt ich nunmehr vom 
Untergruppenkommando der Kaiser jäger den Befehl, meine Kompagnie 
für 9h abends bereitzustellen und den Angriff auf den Mt. Ciove durch 
demonstratives Vorgehen gegen seinen Osthang wirksam zu unterstützen. 
Lebhaftes, bis gegen Mitternacht andauerndes Gewehrfeuer auf dem 
Gipfel des Mt. Ciove ließ das Vorgehen der Kaiserjäger vermuten. Kurz 
darauf erreichte mich der telephonische Befehl, in die Ausgangsstellung
	        
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