Volltext: Das 10. Bataillon des oberösterreichischen K. u. K. Infanterie-Regimentes "Ernst Ludwig Großherzog von Hessen und bei Rhein" Nr. 14 im Weltkrieg

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15 cm-Haubitzen des Werkes Innergsell in eine der zum Angriff auf 
engem Raume zusammengezogenen feindlichen Kompagnien bewirkte 
den Umschwung. Panikartig strömten daraufhin die Angreifer zurück, 
um in den Stellungen am Kaarbach Deckung zu finden. Sofort nach¬ 
stoßende Patrouillen brachten bei dieser Gelegenheit 42 Gefangene ein. 
Sieben italienische Offiziere, darunter ein Bataillonskommandant, und 
200 Mannschaftspersonen lagen tot in und vor unseren Stellungen; über 
200 Gewehre und 2 Mitrailleusen konnten wir neben sonstigem Material 
einbringen. 
Aber auch wir beklagten hohe Verluste. 97 Vierzehner und 13 
Standschützen waren gefallen oder verwundet. 
Zgsf. Schiefermayer erhielt für sein tapferes Verhalten die 
Goldene Tapferkeitsmedaille, 5 große und zahlreiche kleine Silberne 
belohnten die übrigen Tapfersten unter den Tapferen.“ 
Noch währte der Kampf auf Rothek, als mittags gegen den rechten 
Nachbarabschnitt, den Seikofel, heftiges Artilleriefeuer einsetzte, dem 
nach kaum zwanzig Minuten ein Infanterieangriff folgte. Aber auch 
hier drang der Feind nicht durch; schon vor den Hindernissen der 
Bayern brach der Angriff blutig zusammen. Der Tag war nicht glück¬ 
lich für die Italiener. 
Das Bataillon verblieb bis Ende August in diesem Raume. Ab gelöst 
durch das Radfahrbataillon Mjr. v. S ch ö n ner, wurde es am 29. Au¬ 
gust in Innichen mit der Bestimmung nach Südtirol einwaggoniert. GM. 
Bankowski, der Kommandant des Kampfabschnittes Innichen, er¬ 
schien persönlich vor der Abfahrt, um von seinem „braven, hervor¬ 
ragend bewährten Bataillon X/14“ Abschied zu nehmen. Nur ungern 
sah man beim Abschnittskommando das Bataillon scheiden, das von den 
Stätten seiner ersten Kampferfolge weg neuen heißen Kämpfen und 
bitteren Verlusten, aber auch neuen Lorbeeren entgegenging. 
„Selbst ist der Mann!“ 
(Monte Coston) 
(5. bis 24. September 1915) 
Am 30. August, um 2hfrüh, brachte der Zug das Bataillon nach 
Caldonazzo. Im Bereiche der feindlichen schweren Artillerie erfolgte 
die Auswaggonierung in vollster Ruhe. Erst am Vortage war der Bahn¬ 
hof das Ziel der weittragenden Geschütze gewesen, Caldonazzo selbst 
glich einer Ruine; Brandgranaten hatten furchtbar gehaust. Im tiefen 
Nachtdunkel bot der Ort den Anblick einer Totenstadt. Das Panzerwerk
	        
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