Volltext: Das 10. Bataillon des oberösterreichischen K. u. K. Infanterie-Regimentes "Ernst Ludwig Großherzog von Hessen und bei Rhein" Nr. 14 im Weltkrieg

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gegangenen Anstrengungen rasch vergessen und stellten die volle Kampf¬ 
fähigkeit des Bataillons wieder her. 
Das Bataillonskommando benützte die Ruhepause unter anderm auch 
dazu, einen ausführlichen Bericht über die bisherige Tätigkeit des Ba¬ 
taillons an den Inhaber des Regiments, den Großherzog Ernst Ludwig 
von Hessen und bei Rhein, zu erstatten. Eine sehr huldvoll gehaltene 
Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Sie war von mehreren hessi¬ 
schen Tapferkeitsmedaillen begleitet, die die ersten derartigen Auszeich¬ 
nungen darstellten, deren sich das Bataillon erfreuen durfte. 
Einsame Talwacht 
(Die 2. Kompagnie im Fanes- und Travenanzestal) 
(9. Juni bis 21. Juli 1915) 
Während sich die 1., die 3. und die 4. Kompagnie ihre ersten schönen 
Kampf erfolge bei Gottres und Ponte Alto holten, wurde die 2. Kom¬ 
pagnie, Oblt. Vichy til, am 9. Juni über Fodara—Pederü zur Besetzung 
der feldmäßigen Sperre Fanes und, wie schon erwähnt, zur Mitwirkung 
an dem kombinierten Angriff der 1. Kompagnie und der bayrischen 
Jägerkompagnie Oblt. Klaus abgesandt. Um diese Aufgabe zu erfüllen, 
kam die Kompagnie ohne ihr Verschulden zu spät; dagegen erstickte 
sie im Verein mit den bayrischen Kameraden am 14. Juni einen feind¬ 
lichen Angriffsversuch aus der Richtung Ponte Alto schon im Keime. 
Dann herrschte wieder Ruhe. 
Am 19. traf ein Befehl ein, demzufolge Oblt. V i c h y t i 1 mit einer 
halben Kompagnie in das schon dem Nachbarbrigadeabschnitt ange¬ 
hörende Travenanzestal abgehen sollte, um dessen hartbedrängten Ver¬ 
teidigern beizuspringen. Der Rest der 2. Kompagnie hatte in Fanes zu 
verbleiben. 
Oblt. Vichytil übernahm im Abschnitt Travenanzestal das Kom¬ 
mando und leitete die Verteidigung. Es waren schwere Tage und bange 
Stunden, die die Hessen in diesem weltvergessenen Hochtal erlebten und 
erlitten, bis auch hier der Erfolg das Werk krönen sollte. Oblt. Vichy¬ 
til mag hierüber berichten: 
„Im Travenanzestal herrschten besonders ungünstige Verhältnisse. 
In einer Ausdehnung von fast 8 km, vom Mt. Vallon Bianco über die 
Tofanaspitzen III, II, I, die Cima Falzarego bis zum großen Lagazuoi, 
mußten die Halbkompagnie Hessen, eine halbe Kompagnie Kaiser¬ 
schützen und eine Kompagnie Tiroler Standschützen mit einigen aus 
dem Werke Tre Sassi beigegebenen Maschinengewehren sich nach drei
	        
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