Volltext: Das 10. Bataillon des oberösterreichischen K. u. K. Infanterie-Regimentes "Ernst Ludwig Großherzog von Hessen und bei Rhein" Nr. 14 im Weltkrieg

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ruhmvoll und in Ehren, getreu seiner wenn auch kurzen, so doch glanz¬ 
vollen Geschichte. 
Was von diesem Zeitpunkt als II. Bataillon des IR. 114 an dessen 
Geschicken teilnahm, hatte nur mehr wenig gemein mit dem alten Ba¬ 
taillon X/14. Während der auf die Junikämpfe folgenden Retablierung 
in Kaltem wurde das Regiment durch Marschformationen meist fremder 
Truppenkörper zur Not wieder aufgefüllt und gelangte Ende September 
mit der Edelweißdivision in die Gegend von Trient. Um diese Zeit über¬ 
nahm der von seiner Verwundung hergestellte Mjr. Szilley wieder 
das Kommando des II. Bataillons (X/14), geschmückt mit der Goldenen 
Tapferkeitsmedaille für Offiziere, die ihm sein Oberster Kriegsherr an¬ 
läßlich eines am 9. August stattgefundenen Empfanges auf dem Bahn¬ 
hof in Auer an die Brust geheftet hatte. 
Vom 21. Oktober bis zum Waffenstillstand am 2. November wurde 
das Regiment von Stellung zu Stellung, von Korps zu Korps verschoben, 
ohne daß es zu einer größeren Kampfhandlung gekommen wäre. Nach 
dem Waffenstillstand brachte Obstlt. Handel-Mazetti sein Regi¬ 
ment unter manchen Fährlichkeiten und mit Überwindung mannigfacher 
Hindernisse nach Lienz, wo es einwaggoniert wurde. Am 12. November 
traf es in Linz ein. Dort wurde die Scheidung der Mannschaft nach 
ihren Stammtruppenkörpern vorgenommen. Die „Hessen“ marschierten 
in die Schloßkaserne und rüsteten dort ab. Und damit senkt sich auch 
für das einstige Bataillon X/14 der Vorhang über den Schlußakt des 
großen Dramas: Der Weltkrieg 1914—1918! 
Ausklang 
Als der erste Schnee im Spätherbst 1918 die heimatliche Erde zu decken 
begann, da waren sie wieder daheim, die Heldensöhne Oberösterreichs. 
Mehr denn drei lange Jahre hatten sie treu und standhaft die Wacht im 
Süden gehalten, mehr denn drei Jahre hatte die Heimat um sie gebangt und 
gesorgt, mehr denn drei Jahre hatten Haus und Stall, Flur und Feld des 
Herrn entbehren müssen, das Weib des Gatten, die Kinder des Vaters. 
Nun waren sie wieder daheim! Wohl kamen sie nicht als Sieger, aber 
hocherhobenen Hauptes und stolzen Blickes. Jedem konnten sie ins 
Auge sehen. Denn voll und ganz hatten sie ihre Pflicht getan. Keines 
Feindes Fuß hatte heimatlichen Boden betreten, keines Feindes Hand 
Habe und Gut berührt, keines Feindes Wille im Lande geboten. Und 
kein stolzeres Bewußtsein gibt’s für deutsche Männer, als das erfüllter 
Pflicht. Dieses Bewußtsein war der eine Gewinn, den Oberösterreiichs
	        
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