Volltext: Die österreichisch-ungarische Donauflottille im Weltkriege 1914 - 18

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ser kritischen Lage, bevor es der fieberhaft arbeitenden Mannschaft gelang* 
die Maschine wieder in Gang zu bringen. Bis zum Einlaufen in Pancsova 
wurde das Patrouillenboot noch von drei Geschützstellungen und Infanterie 
des Gegners beschossen und erlitt hierbei drei Treffer von Schrappnell- 
sprengstücken sowie viele Gewehrtreffer. 
Da durch diese Unternehmung verläßlich festgestellt worden war, daß die 
beherrschenden Höhen am serbischen Ufer durch die Artillerie des Feindes 
besetzt waren, die den ungeschützten Booten auf geringe Entfernungen 
sichere Vernichtung zu bringen vermochte, erhielten die beiden Patrouillen 
boote eine kurze Ruhepause. Diese wurde insbesondere zur Instandsetzung 
der Motoren, die der ständigen Beanspruchung nicht gewachsen waren, 
ausgenützt. 
Bald verschlechterte sich jedoch an dieser Front die Lage für die öst.- 
ung. Truppen derart, daß am 10. September Zemun von den eigenen Ver 
bänden geräumt werden mußte. Am 9. September war den Serben der Über 
gang über die Donau bei Pancsova gelungen. Der k. u. k. Stationskomman 
dant in diesem Hafen beschloß, die Stadt aufzugeben, weil sie mit den ver 
fügbaren Kräften nicht zu halten war und durch den Kampf unnotwendi 
gerweise gelitten hätte. Vorerst wurde die Temesmündung durch versenkte 
Schleppe gesperrt, damit die in der Temes liegenden Fahrzeuge dem Feinde 
nicht zu Überschiffungszwecken dienen könnten. Die Patrouillenboote „d 44 
und „g 44 , denen jede Verbindung zur Donaumonitorengruppe abgeschnitten 
war, wurden durch Sprengung vernichtet, um sie nicht in die Hand des 
Gegners fallen zu lassen. 
Die übergesetzten serbischen Truppen wurden durch die k. u. k. 107. Land 
sturmbrigade zum Stehen gebracht und zogen sich am 12. September wieder 
über die Donau zurück. 
b) Donaumonitorengruppe. 
Die Monitoren „Temes 44 und „Bodrog 44 sowie Patrouillenboot „b 44 wurden 
nach Eintritt der Kriegsgefahr an die Reichsgrenze, nach Zemun, beordert, 
wo sie am 26. Juli eintrafen. Hier stießen am gleichen Tage die eiligst aus 
gerüsteten Monitoren „Körös 44 und „Szamos 44 zu ihnen, worauf das Donau 
flottillenkommando unter Fregattenkapitän Friedrich Grund auf gestellt 
wurde. 
Mit hellem Jubel wurde am 28. Juli die Kriegserklärung begrüßt.
	        
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