Volltext: Die österreichisch-ungarische Donauflottille im Weltkriege 1914 - 18

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Ereignisse auf der Donau. 
a) Patrouillenbootsstation Pancsova. 
Die in Pancsova stationierte, aus den beiden Booten „d“ und „g“ zusam 
mengesetzte Patrouillenbootsgruppe stand zur Verfügung des VII. Korps 
kommandos in Temesvär. Obwohl diese kleinen Einheiten keine Geschütze, 
sondern nur Maschinengewehre besaßen, also nicht für den Kampf mit feind 
licher Artillerie bestimmt waren, wurden sie bald nach Kriegsbeginn in ein 
solches Gefecht verwickelt. Sie bestanden es so gut, daß der Gruppenkom 
mandant, Linienschiffsleutnant Hermann Bublay, als erster Seeoffizier vom 
Obersten Kriegsherrn mit einer Kriegsauszeichnung belohnt wurde. 
Am 30. Juli vollführte das Patrouillenboot „d“ eine Rekognoszierungs 
fahrt stromabwärts und hatte hierbei ein Geplänkel mit Infanterie bei 
Visnica. Am 31. geleitete Patrouillenboot „d“ einen aus mehreren Damp 
fern bestehenden Schleppzug von Pancsova nach Zemun und nahm gemein 
sam mit „g“ den Kampf gegen die serbischen Uferwachen sowie mehrere 
Feldgeschütze auf, bis das Konvoi unterhalb Zemun empfangen und in 
Sicherheit gebracht wurde. Bei der Rückfahrt nach Pancsova gerieten die 
Patrouillenboote wieder in dasselbe Feuer vom Ufer her, erreichten jedoch 
trotz vieler feindlicher Treffer ihre Station ohne Verluste oder Havarien. 
Auch in der Nacht vom 1. auf den 2. August wurden durch Patrouillen 
boot „d“, in der Nacht vom 3. auf den 4. August durch „g“ Aufklärungs 
fahrten durchgeführt. Auch bei diesen Unternehmungen hatten die Boote 
jedesmal Gefechte mit den serbischen Uferwachen zu bestehen und kamen 
durch Unverläßlichkeit der Motoren manches Mal in gefährliche Lagen, 
ohne aber Beschädigungen oder Verluste zu erleiden. 
Am 5. August war Patrouillenboot „d“ zur Rekognoszierung der angeb 
lich durch den Feind besetzten Insel Nova Ada unterhalb Grocka ausge 
laufen. Bei dieser Aktion wurde das Boot in der Nähe von Giurgevo von 
einer starken feindlichen Abteilung beschossen und erlitt durch einen Zu 
fallstreffer eine ernste Havarie im Steuerreep. Im feindlichen Geschoßhagel 
ungedeckt, mußte der Bootskommandant, Linienschiffsleutnant Bublay, die 
Steuerleitung ausbessern. Bei der Rückfahrt geriet „d“ in heftiges Artille 
riefeuer von der Höhe Agino oberhalb Grocka. Infolge des Versagens der 
Zündung blieben plötzlich die Motoren stehen und das treibende Fahrzeug 
bot dem Feinde ein sicheres Ziel. 25 Minuten hindurch war das Boot in die
	        
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