Volltext: Die österreichisch-ungarische Donauflottille im Weltkriege 1914 - 18

28 
grundlosen Wegen im Inneren Serbiens den vorriickenden Truppen nicht 
rasch genug folgen konnte und der Nachschub für das Heer daher auch der 
Wasserstraßen bedurfte. Zur Verstärkung des aus Pionieren bestehenden 
Flußminenzuges wurden Minenmannschaften der k. u. k. Kriegsmarine her 
angezogen, was das raschere Räumen der Minen und Markieren des Fahr 
wassers zur Folge hatte. Am 19. November war das Minenfeld bei Novoselo 
geräumt und die Save bis Zabrez abgesucht. Am 22. wurde die Kolubara- 
mündung erreicht; die Monitoren „Körös“, „Maros“ und „Leitha“, die dem 
Minenräumer folgten, konnten schon an der Beschießung der dortigen Hö 
hen mit Erfolg teilnehmen. Diese Gefechte wurden vom Donauflottillen 
kommandanten, Linienschiffskapitän Karl Lucich, der am 22. Sabac ver 
lassen und sich auf „Leitha“ eingeschifft hatte, persönlich geleitet. 
Am 22. November war von den eigenen Truppen Obrenovac erreicht wor 
den. Bis zum 26. wurde um die Uferhöhen gerungen; angesichts der von 
Süden her drohenden Umfassung mußte der Gegner sie räumen. Im Ver 
laufe dieser Kämpfe ergab sich für die Flußeinheiten die Notwendigkeit, 
zur Erzielung einer besseren Feuerwirkung einen Schußbeobachter auf dem 
Lande in telephonische Verbindung mit den Monitoren zu setzen. Linien 
schiff sleutnant Gregor Marko und Fregattenleutnant Karl Depolo, die am 
25. November mit dem Ausbau dieser Verbindung betraut wurden, gelang 
ten hierbei mit ihrer Patrouille in einen Hinterhalt des Feindes. Nach tap 
ferem Kampfe gegen mehrfache Übermacht fiel Fregattenleutnant Depolo, 
von mehreren Geschossen getroffen, während Linienschiffsleutnant Marko 
und einige Matrosen verwundet in Gefangenschaft gerieten. Dem Steuer 
mann Farkas, der sich schon auf S. M. S. „Temes“ mehrmals ausgezeichnet 
hatte, gelang es, das Motorboot, mit dem die Patrouille an Land gesetzt 
worden war, trotz heftigsten feindlichen Gewehrfeuers zu bergen, obwohl 
zwei Mann im Boote schwer verwundet wurden. 
Das mit dem Fortschreiten der Offensive des Landheeres auf genommene 
Vorrücken der Monitoren saveabwärts erlitt abermals eine Verzögerung, weil 
bei Umka Minenfelder festgestellt und solche auch bei Ostruznica und Bel 
grad vermutet wurden. Das Räumen dieser Verlegungen dauerte bis zum 
7. Dezember und umfaßte die Minensperren bei Umka, Ostruznica und Bel 
grad. Ober der Eisenbahnbrücke Zemun-Belgrad wurden von zwei Minen 
feldern allein elf russische Kugelminen gefischt und unschädlich gemacht. 
Die in der Save befindlichen Monitoren mußten bis zur Markierung eines 
verläßlichen Schiffahrtsweges bei Ostruznica vor Anker liegen bleiben.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.