Volltext: Die österreichisch-ungarische Donauflottille im Weltkriege 1914 - 18

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rumänischen und südungarischen Häfen Landelevatoren errichten, durch 
deren Tätigkeit die Getreide- und Kohlenumschlagverhältnisse in ganz her 
vorragendem Maße verbessert wurden. 
Mehr als die Hälfte aller Transporte bildeten deutsches Gut, der Wunsch 
nach einer Interessevertretung bei der ZTL Schiff war daher begreiflich. So 
wurde die deutsche „Schiffahrtsgruppe Donau 46 Ende 1916 in Wien instal 
liert. Die hervorragenden fachlichen Kenntnisse und ausgezeichneten per 
sönlichen Eigenschaften des Leiters, Kapitänleutnant Reichenbächer, sicher 
ten auch bei Schlichtung von Interessegegensätzen stets loyale Zusammen 
arbeit. Ihm und dem deutschen Bvg bei der ZTL unterstanden zahlreiche 
Sba’s und deutsche „Hafenkommandanturen 44 , deren Tätigkeit sich auf den 
Güterumschlag, in Rumänien auch auf die Ordnung am Lande erstreckte. 
Die im Jahre 1916 bestandene, mit sehr bedeutenden Mitteln geschaffene 
„Organisation Behles 44 vertrat in erster Linie Interessen der deutschen ZEG. 
Sie wurde mit Ausbruch des rumänischen Krieges aufgelöst, über ihre zah 
lenmäßigen Erfolge stehen leider keine Daten zur Verfügung. 
Bergung des Schiffsparkes im Oktober 1918. 
Beginn der Räumung an der unteren Donau. 
Die erste Nachricht vom Durchbruch der bulgarischen Front kam vom 
Bevollmächtigten des k. u. k. FECH in Sofia, Major Weis, und wurde mir an 
Bord des „Eiöd 44 durch den DDSG-Agenten in Drenkova am 25. September 
1918 um 23 Uhr übermittelt. Erwägungen: 
1. Die bulgarische Front kann wiederhergestellt werden. 
2. Bulgarien schließt Frieden und bleibt neutral oder wendet sich mit der 
Entente gegen uns. In letzterem Falle Donauhandelsschiffahrt an der un 
teren Donau unmöglich. 
3. Es kommt zu einem allgemeinen Verständigungsfrieden, welcher einen 
geordneten Übergang von der militärischen Donauschiffahrt zum normalen 
Friedensbetrieb ermöglicht. 
4. Die Schiffseigentümer würden ihre Fahrzeuge, wie es die Heeresver 
waltung vom rein juridischen und finanziellen Standpunkt auch tun müßte, 
sofort stromaufwärts bergen: a) um den volkswirtschaftlichen Faktor, wel 
chen die Donauhandelsflotte darstellt, vor großen Verlusten und b) den Staat 
vor dem Ersatz dieses Verlustes zu schützen. 
5. Dem entgegen stand, daß die Lebensmittel- und Rohstoffversorgung 
Deutschlands und Österreich-Ungarns, die Kohle nach Rumänien, Bulgarien,
	        
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