Volltext: Die österreichisch-ungarische Donauflottille im Weltkriege 1914 - 18

Osten zu von der Drina und den zerklüfteten Hochebenen östlich der Na- 
renta gebildet wurden, hatten die drei k. u. k. Armeen folgende Auf 
marschgebiete und Bestimmungen: Die 5. Armee (VIII. und XIII. Korps) 
stand in Nordost-Bosnien am Mittel- und Unterlaufe der Drina und hatte, 
über diesen Fluß hinweg, aus dem Raume Zvornik-Raca die Offensive auf 
Valjevo zu ergreifen; hierbei hatte sie, an Sabac westlich vorbei, gegen Ko- 
celjevo und Lajkovac vorzustoßen. 
Die 2. Armee (IX., IV. und VII. Korps) stand in Slawonien (Syrmien) so 
wie im Banate an der Save und Donau, links von der 5. Armee. Sie hatte 
im Anschlüsse an letztere den Angriff über die Save vorzutragen. 
Die 6. Armee (XV. und XVI. Korps) stand in Südost-Bosnien und der 
Herzegowina und hatte, rechts von der 5. Armee, unter Belassung eines 
Kraftminimums gegen Montenegro, die Hauptkräfte gegen Serbien zu ver 
sammeln. Zunächst waren feindliche Einbrüche in Bosnien und der Herze 
gowina abzuwehren und dann, im Anschlüsse an die 5. Armee, in der Rich 
tung Uzice vorzugehen. 
Derart sollte zunächst die Drina, die Save und die Donau überschritten, 
jenseits Raum gewonnen, etwaiger feindlicher Widerstand gebrochen, die 
Linie Belgrad-Valjevo-Uzice erreicht und dann weiter gegen das Innere 
Serbiens vormarschiert werden. Hierbei war mit einem Stande der serbi 
schen Heeresmacht von etwa 300.000 Mann, der montenegrinischen Truppen 
von ungefähr 40.000 Mann zu rechnen. Die 1. serbische Armee stand an der 
Morava, die 2. bei Pirot, die 3. an der Save, die 4. im Timok-Donau-Knie 
an der Donau. 
Am 24. Juli ergingen die ersten Weisungen für die anfängliche Tätigkeit 
der Donauflottille. Ihnen folgten die Befehle zur Bereitstellung des Brücken- 
und Überschiffungsmateriales in der Save und Donau sowie der Einbau der 
Savebrücke bei 2upanje. Am 28. Juli erging an das 6. Armeekommando in 
Sarajevo der Befehl, von kleineren Gefechten abgesehen, größere Unterneh 
mungen gegen Serbien noch zu vermeiden. 
Nach Bekanntwerden der russischenMobilisierung 
sah sich, am 31. Juli 1914, auch die öst.-ung. Regierung gezwungen, die all 
gemeine Mobilisierung zu verfügen. Am 5. August erklärte Montenegro an 
die Donaumonarchie den Krieg; am gleichen Tage erfolgte, weil Rußland 
die Feindseligkeiten gegen das Deutsche Reich eröffnet hatte, die Kriegs 
erklärung Österreich-Ungarns an das Zarenreich. 
Der k. u. k. Chef des Generalstabes, G. d. I. Franz Freiherr Conrad von 
15
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.