Volltext: Der österreichische Staatshaushalt und die Steuerreform (Teil II. / 1909)

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D. Die Monopo l e. 
(I, Seite 22.) 
Bei einigen Artikeln begnügt sich der Staat nicht einmal, non 
ihnen Steuern und Zölle einzunehmen, er behält sich selbst die Er 
zeugung vor, damit er sie wirksamst mit Abgaben belasten kann. 
So bei uns Salz und Tabak. 
Kronen 
1. Salz. Summe der Einnahmen 47,225.748 
Hiervon Auslagen . 13,876.952 
Steuergleicher Reingewinn. . 33,348.796 
2. Tabak. Summe der Einnahmen 251,547.155 
Hiervon Auslagen 91,594.747 
Steuergleicher Reingewinn. . 159,952.408 
Beide Monopole zusammen. . 193,301.204 
E. Verkehrs steuern und Gebühren. 
(I, Seite 15 bis 16.) 
Auch den Geschäftsverkehr und die Rechtsgeschäfte der Volks 
massen läßt der Staatsfiskus nicht ungeschoren/Er bezieht 1907: 
Kronen 
1. Aus der Fahrkartensteucr . 20,557.979 
2. Aus der Punzierung 1,016.305 
Z. Aus dem Münzwesen 1,286.333 
4. Aus Stempeln 54,001.291 
5. Aus Taxen 8,221.568 
6. Aus Gebühren 118,382.263 
7. Und endlich aus der Torheit der Armen 
im Geiste, dem Lotto: 
Bruttoeinnahme .... 32,205.998 
Hiervon Auslagen.... 17,840.046 
Verbleibt reine Besteuerung der Glücks 
spiele . . . 14,265.952 
Summe dieser Abgäben. . 217,731.691 
Von den Gebühren trifft, obwohl sie zu den indirekten Ab 
gaben zählen, ein beträchtlicher Teil die Vermögenden, den Besitz 
überhaupt. So die Jmmobiliargebühr (vom Besitzwechsel bei Liegen 
schaften), die Vermögensübertragungsgebühr von Todes wegen (die 
Erbgebühr). Die Taxen treffen vor allem die Zahllosen kleinen An 
gestellten des Staates, doch auch die hohen Rangsklassen und die 
Geldleute, die ein Adelsprädikat erworben haben. Die Stempel be 
lasten die Geschäfte der Großen und Kleinen. Die Fahrkartensteuer 
allerdings belastet am meisten die Masse, das heißt die Reisenden 
der dritten Wagenklasse. Im ganzen genommen lassen sich die Ver 
kehrssteuern und Gebühren nicht vorwiegend einer Klasse zurechnen. 
Vielleicht ist jemand versucht, dasselbe von allen angeführten 
indirekten Abgaben zu behaupten. Auch der Reiche konsumiert, ja er 
verzehrt weit mehr als der Arme. Das ist — bedauerlicherweise —
	        
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