Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Provisionen an Wiederverkäufer. Das alles fällt bei der Monopol 
regie weg. Die bloße Umwandlung einer Konsumsteuer in ein Monopol 
kann — allerdings nur unter Umständen — annehmbar sein. 
Unwirtschaftliche Staatsschulden können den reinen Macht- 
und Hoheitszwecken dienen (Bureaukratie und Rüstungen), sie können 
auch solchen Aufgaben der hoheitlichen Staatsverwaltung gewidmet 
sein, die Kulturaufgaben gelten. Wenn etwa die russische Regierung 
zur Begründung der obligatorischen staatlichen Volksschule ein Staats 
anleihen begeben wollte, so ist — solange nicht laufende Einnahmen 
dafür freigemacht werden können — kein Grund dafür, ein solches 
Anlehen zu verwerfen. Auch solche Anlehen sind produktiv. 
Rach diesen Leitsätzen sind auch Anlehen der Provinzen, Kron- 
länder, der Stadtverwaltungen zu beurteilen. 
Die hier gegebene bedingte Anerkennung des öffentlichen 
Kredits beeinträchtigt nicht unsere prinzipielle Verwerfung des Zinses 
als Form des kapitalistischen, also arbeitslosen Einkommens. Nur 
jene oberflächliche Einsicht in die heutige Gesellschaftsordnung, welche 
im Zins die einzige Form der Ausbeutung sieht, kann die Be 
nützung des öffentlichen Kredits unbedingt ablehnen und als 
prinzipienwidrig erklären. Tatsache ist, daß der Mehrwert sich 
mindestens in Profit und Zins spaltet. Die Benützung des 
öffentlichen Kredits erlaubt uns, von diesen beiden Aesten wenigstens 
einen abzusägen, das heißt durch den öffentlichen Betrieb den Unter 
nehmergewinn auf den Staat (oder die Stadt) zu übertragen und 
die kapitalistische Ausbeutung durch Private auf den Zinsfuß zu 
reduzieren. 
Ebenso unanfechtbar ist es, durch die Kommunalisierung des 
Bodens wenigstens pbte Rente zu vergesellschaften, wenn man auch 
auf Profit und Zins verzichtet. Und aus diesem Grund ist auch das 
Vorgehen der politischen, gewerkschaftlichen und genossenschaftlichen 
Organisationen des Proletariats prinzipiell unanfechtbar, die sich des 
Bankkredits im wachsenden Ausmaß bedienen (Hammerbrotwerke). 
Das System dev Steuern. 
Jede einzelne. Steuer greift in das ganze System des Wirt 
schaftslebens, in den gesamten Prozeß der Akkumulation und Repro 
duktion -ein. ,Darum kann man eine einzelne Steuer für sich allein 
nicht ausreichend beurteilen. Erst im Zusammenhang aller wirtschaft 
lichen Tatsachen ist uns zum Beispiel die Rolle der indirekten Steuern 
klar geworden. Erst durch den Ueberblick des ganzen kapitalistischen 
Wirtschaftssystems gewinnen wir Maßstäbe für die künftige Entwick 
lung und leitende Gesichtspunkte für unsere politische Praxis. 
Die Steuerquellen lassen sich in zwei Gruppen scheiden, in 
Mehrwert und Arbeitslohn. Nach diesem Gesichtspunkt sind alle 
Steuern, welche Profit, Zins oder Rente treffen, Besitzsteuern, jene 
die den Arbeitslohn treffen, A r b e i t s st e u e r n. Die ersteren werden 
in der Wirtschaft immer wieder erneuert durch die Akkumulation, die