Volltext: Heimat

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Aich inger, Heimat. 
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Sie winkte mit ihrem breiten Florentiner, den sie an der Hand 
trug und rief mir von weitem entgegen: »Wo bliebst du so lange? 
Schlimmer!« 
»Ich sah eine Hochzeit« — 
»Eine Hochzeit? . . . Das bedeutet Glück!« 
»Unser Glück, liebe Hedda. Ich wollte . . . « 
»Wir wären an der Stelle dieser Leute? Ei, Du liebst doch die 
lauten Feste nicht.« 
»Das Auspauken der Freude . . . das dumme Tanzen . . « 
»Aber — « 
»Ja, ja, du willst auch deine Feste haben, deine vornehmen und 
einsamen, wie du immer sagst .... Küss mich . . . küss mich!« 
Bei diesen Worten aber lief mir der kleine Schelm davon, ge 
radewegs zu unserem Wald-Tuskulum. Dort empfing sie den Sünden 
lohn: glühende, glühende Küsse. Lenzlüfte trugen den Klang der 
Kirchenglocken an unser Ohr. Wir sprachen wenige Worte von der 
Hochzeit, von den Lehren des Priesters. Mich überkam eine heisse 
Sehnsucht und ich flüsterte ihr ins Ohr: 
»Hedda, unsere Hochzeit!« 
Sie umschlang mich und hauchte: 
»Ja! dein! dein!« — 
»Ewig?« — »Ewig!«
	        
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