Volltext: 3. Theil, von R bis Z (3. Theil, von R bis Z 1815)

obachte, Der Kanal selbst ist aus starken verkeilten Pfosten 
rom Lehrbaumholze ausgezimmert, und ist nicht gerade, fon-* 
dern in der Mitte etwas rechts gebogen. Ein eden so misa* 
ches als bewunderungswürdiges Werk ist der Ausgang dieses 
Fallkanals bey dem so genannten langen Werke, wo am Ende 
die hinabstürzenden Wogen des Kanals mit den Fluthen des 
wilden Falls sich vereinigen, und das Schiff mit unmerkbarer 
Gewalt mit sich fortreißen, bis sie in sanftem Zuge hinab ge-- 
langen, aber bey zeben diesem Ausgange, der nicht, sehr ange- 
nehm zu seyn scheint, sind weitschichtige PvlsterhölZer ange- 
bracht, die auf Ketten hangen, die Wogen mildern, und sich 
nach der Schwere des Schiffes bewegen, das herabfahren muß. 
Dieses Meisterstück der Kunst verdang man einen gewissen 
Seeaner zu Sceau, er war Forstmeister vom Kaiser Ferdinand 
dem I. bis Rudolph dem II. im Salzkammergute 70 Jahre 
lang, und wurde ilo Jahre alt, also im sechzehnten Jahr- 
hunderte; dieser würdige Mann machte nicht nur die Traun 
sondern auch die Moldau von Budweis bis Prag schiffbar, er 
besiegte den wilden Fall, und baute die Seeklausen am Hall- 
städtersee; Rudolph der II. und Leopold der I. erhoben ihn 
und seine Nachkommen in den Freyherrn- dann Grafenstand; 
man muß aber nehmen, daß dieser Kanal nnd die gegenwar- 
tige Schiff-Fahrt erst nach und nach zur jetzigen Vollkommen- 
heit gekommen ist, und daß schon vor dem Seeauer das kühne 
Werk in Antrag gewesen seyn mag, aber wegen Hindernissen 
nicht bewerkstelligt werden konnte, denn zwischen den Jahren 
1407 bis 1413 war der Staat in mißlichen Umstanden, 
man klagte über die hohen Landesanlagen, den Geldmangel 
u. d, gl. Wegen denz damahls neu angelegten schiffbaren 
Traunfatte begaben sich mit dem Stifte Lambach Fischerey- 
Streitigkeiten , wie die Geschichte des damahligen Abts Eras- 
mus enthält; aus diesen ist zu schließen, daß es schon vor
	        
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