Volltext: Heimatbuch des Marktes Zell bei Zellhof

Geschichte öes Marktes Fell bei Letthof 
Von Lambert Stelzmüller, Korrespondenten des Bnndesdenkmalamtes. 
Vorbemerkung. 
Über die Zeller Gegend liegen außer dem, was ich selbst veröffentlicht 
habe, keinerlei nennenswerte Vorarbeiten vor. Auch F. Selkers Buch 
„Burgen und Schlösser Oberösterreichs" konnte nicht benützt werden, da 
es allzu viele Unrichtigkeiten enthält. So mußte die Arbeit über die Ge- 
schichte des Marktes Zell in der Hauptsache auf Archivalien aufgebaut 
werden. Doch war es wegen der überreichen Fülle des vorhandenen Archiv- 
materiales nicht möglich, dieses vollständig durchzuarbeiten, dazu wären 
noch viele Jahre erforderlich. Auf die Einsichtnahme in eine Reihe anderer 
Materialien mußte ganz verzichtet werden, sie konnten nicht zugänglich 
gemacht werden, weil die einzige öffentliche Bibliothek des Landes seit 
Jahren geschlossen ist. Daher ist, wenngleich die Grundzüge der Geschichte 
des Marktes Zell, so wie sie hier dargestellt sind, schon hinreichend fest- 
stehen, doch die Möglichkeit gegeben, daß Einzelnheiten des Bildes in 
späterer Zeit noch eine Erweiterung erfahren, gleichwie die von mir schon 
früher veröffentlichten Teilarbeiten „Geschichtsblätter aus Zell bei Zellhof" 
und „Das Marktgericht in Zell bei Zellhof" (Heimatgaue 1926) durch die 
vorliegende Arbeit in manchen Einzelnheiten überholt sind. Dies möge der 
Leser gütigst zur Kenntnis nehmen. 
An Abkürzungen wurden verwendet: ZA. — Archiv der ehemaligen 
Herrschaft Prantegg-Zellhof; LA. ^ Oberösterreichisches Landesarchiv; 
PA, = Pfarrarchiv Zell bei Zellhof; MA. = Archiv des Marktes Zell 
bei Zellhof; OOUB. = Urkundenbuch des Landes ob der Enns. 
Wer die Geschichte des Marktes Zell liest, der freue sich nicht auf die 
Schilderung fröhlicher Feste und behaglichen Reichtums; andere Dinge 
wird er finden, viel Not und Sorge, das Ringen zäher Menschen mit hartem 
Schicksal, schlichte Bescheidenheit und harten Bürgerstolz, der um Recht 
und Herkommen kämpft. 
Bon dem Lande zwischen Aist und Naarn, das ehemals Königsgut 
gewesen war, war im Laufe der Zeit ein bedeutender Teil an einen Grafen 
Wilhelm gekommen. Dieser, ein sehr begüterter Mann, übergab seinen 
Besitz zwischen Aist und Naarn dem Kloster St. Emmeram in Regensburg, 
dessen Abt damals zugleich Bischof von Regensburg war. Im Jahre 853 
bestätigte König Ludwig diese Übergabe in einer Urkunde (OOUB. II. 
S. 16/18). Diese Urkunde gibt zum ersten Male eine ungefähre Beschreibung 
der Zeller Gegend. Es heißt darin: Graf Wilhelm übergab dem Kloster 
St. Emmeram seinen Besitz zwischen Aist und Naarn und zwar angefangen 
von der Donau bis dorthin, wo Aist und Naarn aus Quellbächen zu Flüssen
	        
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