Volltext: Heimatbuch des Marktes Zell bei Zellhof

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beschloß der Ortsschulrat, die Holzlage zu einem Lehrzimmer adaptieren 
zu lassen. Es wurde ein Plan vorgelegt, der aber vom Landesschulrate 
nicht genehmigt wurde. Der Ortsschulrat suchte daher um Komnüssionierung 
des Schulhauses an, die auch am 8. April von der Schulbehörde vorge- 
nommen wurde. Dabei wurde beschlossen, einen Aufbau vorzunehmen 
und einen diesbezüglichen Plan ausarbeiten zu lassen. 
Am 9. und 10. Dezember 1920 wurde an der hiesigen Schule von der 
Reformabteilung des Unterrichtsministeriums in Wien ein sogenannter 
Sprengelkurs zur Einführung in die neuen Lehrpläne abgehalten, an dem 
15 Schulen des Bezirkes durch 50 Lehrpersonen vertreten waren. Am 
1. Jänner 1921 trat Schuldirektor Johann Walter in den Ruhestand, nach- 
dem er 33% Jahre an der Schule gewirkt hatte. Aus diesem Anlasse fand 
in der Schule eine Abschiedsfeier statt, bei der dem Scheidenden seine 
Ernennung zum Ehrenbürger bekanntgegeben wurde. Am 21. und 22. März 
wurde in Zell abermals ein Fortbildungskurs für Lehrer abgehalten, an 
dem sich auch wieder über 40 Lehrkräfte beteiligten. 
Im Dezember 1921 und Jänner 1922 begannen die ersten Vorarbeiten 
zum Schulbau. Ani 25. März fand eine kombinierte Versammlung des 
Ortsschulrates und des Gemeindeausschusses statt, bei der ein Schulbau- 
komitee gewählt wurde. Mit dem eigentlichen Bau wurde am 6. Juni 1923 
begonnen. Die Grundmauer wurde verstärkt und anstatt der Rauchfänge 
Zylinder eingesetzt. Die inneren Arbeiten wurden soweit als möglich 
unter Dach ausgeführt. Beim Abtragen des Dachstuhles zeigte sich, daß 
er schon sehr schadhaft war. Es mußte daher auch der ganze Dachstuhl 
erneuert werden. Der Bau ging sehr langsam vor sich, woran das schlechte 
Wetter und die wenigen Arbeitskräfte Schuld waren. Erst im November 
war der neue Dachstuhl fertig und eingedeckt. Im Oktober trat schon starker 
Frost ein, so daß die Arbeiten eingestellt werden mußten und der Rohbau 
unvollendet über den Winter stand. Der strenge, schneereiche Winter ver- 
ursachte sehr viel Schaden. Das Schulhaus bot im Frühjahr einen ruinen- 
haften Anblick. Erst am 3. April wurden die Arbeiten wieder aufgenommen. 
Mit 2. Juli 1923 konnte in sechs Klassen Unterricht erteilt werden, nachdem 
zur dritten und vierten Klasse je eine Parallelklasse bewilligt worden war. 
Am 23. Juli waren die letzten Maurerarbeiten beendet. Außer zwei neuen 
Lehrzimmern wurde auch ein Kabinett geschaffen, welches als Lehrmittel- 
zimmer verwendet wird; das ehemalige Lehrmittelzimmer dient seither 
als Konferenzzimmer. Im Schuljahr 1927/28 wurde die zweite Parallel- 
klasse nicht mehr bewilligt. 
Mit 1. Mai 1930 wurde jedoch die Führung einer zweiten Parallel- 
klasse wieder notwendig, so daß die Schule nunmehr wieder sechs Klassen hat. 
Verzeichnis der Lehrkräfte von 183«—1930. 
Johann Waldenberger (1828—1870, Oberlehrer), Leonhard Reiter, 
Maurus, Josef Derschmidt, Schachner, Hödl, Franz Neulinger (bis 1878, 
Oberlehrer), Franz Nowak (1870), Alfons Forster (1877—1887, Ober-
	        
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