Volltext: Rückblick auf die Geschichte der Stadt Urfahr a. D. in Oberösterreich

Den vordringenden Franzosen sollte Generat Hilter mit seinem 
Dorps standhalten, bis Erzh. Hart mit dem Hanptheer über Bndweis nach 
L.inz herbeigeeilt wäre, um hier den Franzosen den Weg zn verlegen 
nnd sie znrückznfch lagen. Die schlagfertige französische Armee überholte 
aber weit die Aktionen der getrennten nnd geschwächten Gsterreicher. 
Wohl leistete Hilter bei Denmartrt in Baiern erfolgreichen Widerstand, 
indem er den französischen General Bessieres nnd den bairischen General 
Wrede schlng, bei welchem Treffen sich das Wühlviertler Regiment Dle- 
betr dnrch Wnt nnd Tapferkeit besonders ansgezeichnet hat, aber dem 
franz. Hanptheer konnte er nicht standhalten. Hm 25. April verlieh 
Daiser Franz Schärding, das schon am 26. April nach verweigerter Über¬ 
gabe jämmerlich in den Brand geschossen wnrde. Dnrch eine Woche dan- 
erte der langsame Dückzng der Gsterreicher bis znr Tränn. Dabei zeich¬ 
nete sich der jnnge General Wajor Dadetzkg dnrch überlegene Taktik 
ans. Das blntige Treffen bei Gbetsberg am 3. Wai war der letzte große 
Widerstand Hitlers; nnn hatte Dapoleon die Bahn nach Wien frei! 
Rn diesem Tage war Erzh. Barl in Bndweis, fein Heer aber 
noch 3 dis 4 Tagmärsche westlich im Böhmerwald-Gelände. Hiller hatte 
den Befehl gehabt, Linz anfs äußerste zn halten nnd nach der notwen¬ 
digen Preisgabe dieser Stadt sich nach Urfahr znrückznziehen nnd über 
den Haselgraben nnd über Freistadt Znm Hanptheer nach Bndweis zn 
stoffen. Hiller hatte demgemäß nrspvünglich Linz halten wollen, mnffte 
sich aber von der nnbefestigten nnd nnverschanzten Stadt vor den nnge- 
stüm andrängenden Feinden an die Tränn znrückziehen, konnte also 
seine Armee nicht über die Donan bringen nnd mnffte mit Linz anch 
Urfahr preisgeben, denn die Befatznng des Wühlviertels war znr Defen¬ 
sive zn schwach, geschweige denn stark geang znr Gffensive. Das hätte 
die österr. Heeresleitnng wohl würdigen können, dann wäre anch Urfahr 
vor feiner Datastrophe bewahrt geblieben. 
Bei Urfahr standen an österreichischen Trnppen 10 Kompagnien 
des 3. nnd 4. praschiner Landwehrbataillons nnter General Dichter, welche 
ebenfalls erst im Lanfe des 4. Wai angelangt waren; ferner in Datzbach 
eine Gskadron Binzent-ThevanXlegers nnter dem Dittmeister Schnehen, 
dieser hatte sich eine kleine Abteilnng Versprengter vom Degiment Lin" 
denan Angeseilt. Dazn gekommen waren tagsüber Versprengte nnd ab¬ 
gekommene Grgänznngsmannschaften der Degimenter Jordis, DentschMei- 
ster, Dtebek nnd Lindenan, sowie ein Dorporal nnd 8 Wann der Hessen 
Hombnrg Hnsaren. Alles in allem waren bei Urfahr nnd Datzbach etwa 
1500 Wann nnd i00 Deiter österreichische Trnppen. 
Ihre Anfgabe war vor allem, die Brücke zn bewachen nnd den 
Stromübergang der Feinde zn verhindern. Gs entstand an verschiedenen 
Stromstellen ein gegenseitiges Gewehrfener. In der voranssehnng, daff sich 
nnsere Armee mit dem Dorps des Generals Hiller bei Linz wieder ver¬ 
einigen würde, hatte man in Urfahr viele Schiffe znfammengeführt, deren
	        
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