Volltext: Rückblick auf die Geschichte der Stadt Urfahr a. D. in Oberösterreich

Höstlingberg zu begeben. Um 10 Uhr kam ich da an; ich war nicht eine 
Stunde da, als ich schon die Franzosen L -Lager beim Uuberge und 
Uuhofe beziehen sah. Da kein Dreisamtspersonal ins Urfahr zurück¬ 
kehren wollte und ihr Vorsteher die Dacht vom 4. am 5. allhier zu¬ 
brachte, so entschloß ich mich allein mit Grasen v. Uicholt, in das Urfahr zu¬ 
rückzukehren. Wir gingen einige 100 Schritte vom pfarrhofe hinab 
gegen den Wald, als plötzlich -Leute herauf liefen, mit dem Bedeuten, 
die Franzosen plündern in allen Häusern, selbst auf der Straße. Dieses 
bewog uns, den Entschluß zu ändern und, um den Franzosen auf der 
Straße auszuweichen, uns nach Eidenberg, einem Waierhofe des Stiftes 
Wilhering, 3 bis 4 Stunden weit, zu begeben. Uls wir bei der Däm¬ 
merung allda ankamen, wurden wir von dem geistlichen Verwalter gut 
aufgenommen und bewirthet. Diese Beruhigung dauerte nicht lange, noch 
unter dem Dachtessen trat der Thgrurgus aus dem Urfahr ins Tafel- 
zimmer und sagte uns, auf dem Höftlingberg wäre schon geplündert und 
die Kommission aufgesuchet worden. Daher sei nicht ohne Grund zu ver¬ 
muthen, die Franzosen werden uns noch in der Dacht zu Eidenberg auf¬ 
heben. ; |f|. 
klm 5. d. W. Kam Dapoleon selbst in äinz an und quartierte 
bis zum 9. im -Landhaus. Er ließ sogleich die Brücke wieder Herstellen 
schickte das Dorps Wortier <13.000 Wann) über Urfahr—Stegregg zur 
Verfolgung der Dusfen ab. Später zogen auch die Divisionen Oupont 
und Oumonceau.durch unsern Drt. Urfahr mußte neben großen Guar 
tierlasten damals auch das Schloß Hagen als Wilitär-Hauptspital ein¬ 
richten und erhalten? 
Wir glauben es daher, daß auch die Urfahrer das Friedensdank¬ 
amt am Deujahrstag I80S mit erleichterten Herzen feierten. Uber fast noch 
ein Vierteljahr waren -Linz und Urfahr von den abziehenden Truppen 
belästigt. — 
Ulte bisherigen Dpfer treten aber zurück vor der schrecklichen 
Heimsuchung Urfahrs durch 
die dritte Franzosen Invasion anno 1809. 
Wiederrum wagte das verkleinerte und erschöpfte Dsterreich einen 
Verzweiflungskampf gegen den französischen Halbgott und abermals 
wurde es überwunden trotz aller Heldenhaftigkeit. 
Bekanntlich hatte Dapoleon die Dfterreicher am LL. Upril bei 
Degensburg empfindlich geschlagen, sodaß sich Lrzh. Darl fluchtartig über 
die Donau nach Dordosten zurückziehen mußte und erst bei Tham fein 
Heer wieder sammeln und ordnen konnte. Oie vom österr. Feldherrn 
befürchtete Verfolgung trat nur teilweise ein, die Franzosen folgten den 
Österreichern nicht nach Böhmen, sondern Dapoleon drängte mit gewohn¬ 
ter Energie auf dem kürzesten Weg, nämlich längs der Donau direkt 
nach Wien? 
so 
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