jm Stegregger-Urchiv ist nämlich ein „Mitgliederbuch der ge¬
samten Herrschaft Stegregger Schuster-Lade von 1593—1643" vorbanden,
Darnach gehörten anno 1594 von Urfahr 6 Meister zur Lade.
160L war der Urfahrer Meister G. peser „heimbticher weis entwi¬
chen" (wohrfcheinlich als Protestant entflohen); es wurde von der Zunft fei¬
nem Meibe das Gewerbe belasten, aber nur solange sie es durch einen Ult-
gefellen „erbav, züchtig und redlich" weiterführe.
1612 beschwerten sich wieder einmal die Linzer, weil die Urfahrer
und „andere auslendische Meister" zu den Martrtzeiten ihre Maren feil¬
boten! Lin ganzer Faszikel von Anklage- und Verteidigungsschriften
ist im Landesarchiv darüber erhalten, als Beweis, wie hartnäckig die
Linzer Zunft ihre Interesten verfocht, aber auch als Beweis, daß schon
damals die Behörden sehr schveibselig waren.
Oie Kederer
bekamen durch den lebhaften Fleischumsah ziemlich viele Häute zuge¬
wiesen, aber auch sie wurden durch die Linzer Meister behindert, denn
Linz war schon 4545 der Hauptstapelplatz für die „Heut daraus man Leder
macht". Im 16. und 1?. Jahrhundert sind schon drei Lederer nachweisbar:
einer am Gries, einer beim Färber und einer am Hagen-Weiher. Oachdem sie
das Linzer Handwerk verstieß, fchlosten sie sich an die Zunft in Leon¬
felden an, zu der die Meister des ganzen Haselgraben Gebietes gehörten.
Ruch die Urfahrer Lederer waren nach der höheren Bewertung
ihrer Häuser einträgliche Betriebe.
Färber
waren im alten Urfahr ebenfalls schon zwei: Mert Heilnsteiner, der
Aerber, war 4545 starhembergischer Dichter; seine Merkstatt stand am
untern Lüde des Gries. Sie war bis Lude des 19. Jahrhunderts un¬
unterbrochen in Dang und muß ein größerer Betrieb gewesen sein, denn
das Haus war hoch bewertet (1726 auf 1800 fl).
Oie Zweite Färberei lag am Gries, sie ging Lude des 17. Jahr¬
hunderts ein. Im 17. Jahrhundert finden wir die Urfahrer Färber der
Linzer Innung angeschlossen, neben den Schiffmeisterir der einzige be¬
kannte Fall eines gemeinsamen Borgehens.
Oas Gchrruedehandwerk.
„Uralt", denn schon 1378 beurkundet, war die Schmiede „am Drt";
sie bestand bis 1752, in welchem Jahre fie der zweite Drtsfchmied kaufte
und fperrte; der Schmied im Urfahrfeld (in der Hauptstraße neben dem
Dasthof zur Stadt Budweis) ist auch schon im Starhembergerurbar von
1553 erwährt. Hans Sippl vergrößerte am Lüde des 17. Jahrhunderts
fein Geschäft durch Umbau und Zubau einer Magnerei.
Oie übrigen Schmieden find erst im 19. Jahrh, errichtet worden.