Volltext: Rückblick auf die Geschichte der Stadt Urfahr a. D. in Oberösterreich

Der Salz Handel 
war zwar für die Ortsbewohner keine so ergiebige Einnahmsquelle wie 
für die Bürger von Linz, Freistadt, Mauthaufen, Dttensheim usw., welche 
zum Salzhandel privilegiert waren; aber unser Drt war eine alte Baupt- 
ladeftätte für den großartigen Salzhandel ins Mühlviertel und nach 
Böhmen. Oie Freistädter wußten sich frühzeitig das Handelsmonopol für 
den Salzhandel zu sichern, und zwar mußte das ganze böhmische und 
Mühlviertler Salz über Freistadt gehandelt werden. Oas Salz wurde 
also entweder von Urfahr auf der Salzftraße über Dallneukirchen oder 
über Tafersheim (Stegregg) oder über Mauthausen nach Freistadt ge¬ 
führt, alle übrigen Mege, so insbesondere der Salzhandel über den Bafel- 
graben waren verboten22. Oie Freistädter wachten eifersüchtig auf ihr 
Privileg und erwirkten wiederholte Verbote wegen der Salzfracht durch 
den Baselgraben. In Ilrfahr wurde meist Balleiner, also erzbifchtzfl. Salz 
verfrachtet. Oie Salzstraße ging durch die Birchengasse am heutigen Oamm 
entlang nach Beilham, Steg tödfer28; die Freistädter Poststraße wurde, 
erst im 19. Jahrhundert angelegt. 
Sehr gesteigert wurde der Umsah, als das Bammeramt am 
12. September 1693 den großen Starhemberger Detreidekaften um 1600 fl 
ankaufte2^ Dieses Gebäude war nun bis 1832 kaiserliche Salzkammer 
und hier fanden verschiedene Ortsbewohner ihr sicheres Brot: Salzträger, 
Salzübergeher, (Uuffeher) Salzfchreiber und Salzverwalter teilten sich 
in Bürden und Würden. 
Oer Salzverwalter, ein gar angesehener Berr, wohnte meist im 
Salzoberamt an der Linzer Oonaulände. 
Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts besorgten bürgerliche „Salz- 
verfilberer" bezirksweise den Salzvertrieb an die einzelnen Baufleute. 
Oiefe Agenten zogen reichlichen Gewinn aus dem großen Umsatz. Oer 
letzte Urfahrer Salzagent Boigt baute sich zwei Bäuser in der Birchengasse. 
Oer Urfahrer Salzumfchlagplah verlor seine Bedeutung durch 
den Bau der Pferdeeifenbahn, indem durch dieselbe das Salz direkt 
von Gmunden nach Böhmen geführt wurde. 
Jm Bovember 1832 wurde daher das k. k. Salzamtsgebände in 
der MaXimiliänftraße aufgelassen und verkauft. 
Erst 1904 wurde das alte „Salzgaßl", durch das ehedem ein 
Treppelweg zur Oonaulände führte, aufgelassen2^. 
Selbständige Zünfte 
konnten sich in unserem Drt, der ohne Marktrechte war, nicht bilden. 
Oie verschiedenen Bandwerker schlosien sich daher je nach ihrer Unter¬ 
tänigkeit entweder an Stegregger Lünfte oder an Innungen der star- 
hembergifchen Märkte Gallneukirchen und Bellmonsödt an.
	        
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