Volltext: Rückblick auf die Geschichte der Stadt Urfahr a. D. in Oberösterreich

Die Handelsgewerbe 
der Uvfahrer suchten begreiflicherweise Sie mehrfach Hände lspvivi legierten 
Linzer ebenso hartnäckig Zu unterbinden wie deren Gastgewerbe, hatten 
aber auch damit nur sehr wenig Erfolg. 
Schon Maximilian I. untersagte den Urfahrern aus Betreiben der 
Linzer neben der Gastung auch „Handlung und Wandlung" jeglicher 
Hrt17; aber schon um 1521 muhten die Linzer wieder in einem „Suppli¬ 
cium" an die Regierung weitläufig Befcherde führen: „Gbwohl wir allein 
mit den zweg Wochenmärkhten gnedigist begabt und drimilegiret (privi¬ 
legiert find) und bestetigt (haben), dah Diemanndt vmb noch außerhalb 
der Etat aus dem Geg nit khauffen, verkhauffen, ze halten (feilzuhalten) 
oder (Geschäfte) ze machen (sich) vnndersteen (unterstehen) solle: So vnn- 
dersteen sich die Bvsarer (dennoch), wann der pauersmann Ire Haus¬ 
frauen vnd Gehalten (Hausgenossen) oder auch frembte Personen Pro 
sanndt (Proviant) vnd vnterschidliche Ootturfft (Lebensmittel) alher geen 
Warkht füren, tragen vnd pringen wellen (wollen), so warten In (ihnen) 
die Brfarer, Ire weiber vnd gefinndt (Gesinde) für, auch auf die Strassen 
hinaus laufen eins dem anndern füraus vnd geben (üben) vnd treiben 
täglich augenfcheindlichen gewelltigen fürkauff vnd lassen alsdann (die 
Waren) durch Ire Gehalten gegen Warkht tragen, (sodah wir fie) um 
topelt gelt von Inen khauffen muessen, dardurch der Wert in große 
Steigerung vnd teuren gepracht (wird). Wiewoll wir vnns des(sen) 
vnd anders oftmalen vnd hoch fchrifftlich vnd mindlich beschwört (be¬ 
schwert haben, ist) aber von Inen (der Fürkauf) bishero nit abge¬ 
stellt worden. 1125 
Oie Regierung konnte aber auch schon damals den Zwischenhandel 
nicht verhindern und so blieb es auch in Urfahr ziemlich beim Ulten. 
Beschwerden und Berbote wiederholten sich; von 1652 bis 1659 berichtet 
ein ganzer Faszikel über neue Borhalte der Linzer „wegen der vielen 
Bvamereien in Urfahr mit allerlei Gabungen, besonders von Fastenspeis" 
(Bäckereien)7^. Bach den Ungaben der Linzer waren damals in Urfahr 
schon 12 Brämer und 6 Fürkäufer! Mehrere Bram- und Bvotladen waren 
bei der Brücke, also am heutigen platzt aufgeschlagen. 
Bald bildeten fich auch Spezialbranchen aus: Uns dev Textil- 
dranche Höven wir schon 1674 von einem Bertlmacher, 1686 von einem 
„Bapplmacher", 1696 ist ein „Bandler" (Bändevmacher) und 1724 auch ein 
Bandlkramev beurkundet. Gin Wurzenkramer (Orogist) hatte um 1724 
schon im Graben (heute Talgasse) ein Haus, ein zweiter war um 1748 
in der Uvfahrgasse (heute Hauptstraße) seßhaft. Im Gültenbuch von 1756 
werden 5 Driesler (Greisler) angeführt. Gin Sterkmacher bereitete 
schon 1648 den Urfahrinnen aus Bartoffeln und Weizenmehl das viel¬ 
begehrte Putzmittel; sogar ein Seifensieder arbeitete um 1716 schon 
im Drte74
	        
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