Volltext: Rückblick auf die Geschichte der Stadt Urfahr a. D. in Oberösterreich

Oie Hartnäckigkeit der Linzer 'Konkurrenten erhellt auch aus 
dern Umfange der Anklageschriften; allein die Auseinandersetzungen 
mit der Herrschaft Wildberg wegen der wenigen untertänigen Urfahrer 
Wirte ergaben im kurzen Leitraum von 1612 bis 1652 einen starken 
Faszikel von 136 Schriftstücken!^ 
Alle Beschwerden und Berbote konnten aber die weitere Entwick¬ 
lung des Gastgewerbes nicht hindern; denn die Urfahrer wurden gestützt 
und geschützt von den Herrschaften, die das Bier der herrschaftlichen 
Brauhäuser von Lustenfelden und Luftenberg, von Anberg, Hagen und 
puchenau durch die Urfahrer Wirte verzapfen liehen. Ludem erzielten 
die Oominien von den Gasthäusern höhere Steuern und Gebühren als 
von gewöhnlichen Häusern. 
Eben weil die Wirtschaften guten Luspruch hatten, finden wir 
schon vom Anfang an unverhältnismäßig viele in dem kleinen Drt. Zn 
den ältesten Berzeichnissen find zwar die Wirtshäuser nicht ausdrücklich 
hervorgehoben, weil damals die meisten Häuser nach Bedarf Herberg 
und Unterstand boten. Um 1638 find aber schon 9 und 1685 schon 12 
Wirte beurkundet. (Dach dem Gültenbuch von 1750 waren damals schon 
16 Wirte im Drte. 
Oie ältesten Gasthäuser waren natürlich bei der An- und Aus¬ 
fahrt des Urfahrs, also an der Oonaulände und am Plahl, aber auch 
in der Urfahrgasse find der ^Achleitner und der Dchsenwirt schon sehr alt, 
wie wir aus dem historischen Häuserverzeichnis sehen werden. 
1685 bestand bereits eine und um das Jahr 1743 auch eine 
zweite Kaffeeschänke, in denen es auch nicht ganz solide zugegangen 
sein dürfte, denn im letztgenannten Jahre beantragte der Pfleger von 
Wildderg die Auflaffung des „höchst ärgerlichen Kaffeehauses bei der 
Dikolaikirche"24. 
Für den Wagen sorgten ferner schon 1614 ein „Oestilator",22 
1647 ein „Luckerpacher", gleichzeitig aber noch ein öffentlicher Koch (Aus- 
speifer)22. 
Unter den Gastwirtschaften Urfahrs waren, wie wir bereits ge¬ 
hört haben, schon im 17. Jahrhundert wohleingerichtete Betriebe, die mit 
Linzer Häusern wetteiferten. Als der angefehene Dchsenwirt Thomas 
Dggmagr 1694 starb, waren 11 „Gastböther und 5 Gespannte", also Her¬ 
bergen für 16 Fremde vorhanden. An Geschirr wurde aufgenommen: 
6 Pfund silbernes, 3 Deuten - 45 Pfund Linn, 79 Pfund Weffing, 45 Pfund 
Kupfer; ein Tafelgerät, wie es auch vor dem Krieg kein Urfahrer Daft- 
hof aufweisen konnte! Damals wurde der ganze Küchenschah allerdings 
nur auf 132 fl geschätzt24. 
Oas uralte Spitäler Wirtshaus zum „schwarzen Köhl" (heute 
Fischill) hatte im Jahre 1734 schon vier Gastlokalitäten: die große Stuben, 
das Fischer-Stübl (also ein Lunftlokal), die Larmine Tamer (ein rot 
ausgemaltes Ertvazimmer) und noch ein neues Stübl!24
	        
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