tauen Urfahrs schriftlich verpflichten, das Vier nur von den Herrfchafts-
branereien Vagen nnd Unhof zn beziehen^.
Infolge dieser gedrückten Lage konnte sich der erste Inhaber nichts
erwerben. Vach 40 vergeblichen Urbeitsjahren gab der alte Brakowitzer
den Unberg in Ufterpacht, um sich vor weiteren Verlusten zu retten. Uls
der Vater Brakowitzer starb, muhte der Sohn Joh. Michael das überschul¬
dete Unwesen übernehmen. Uber er und sein Sohn und Enkel arbeite¬
ten sich zn Wohlstand und Unsehen empor, trotz der wohlfeilen Vier"
preise. (1711 kostete der Eimer „gmain Pier" s sl ZZV2 Vr., das „Wer-
zene" aber 2 fl!) Es wurde neben dem Vränhans ein Wärzenkeller errichtet,
der ein beliebter Uusflugsort der Linzer und Urfahrer wurde. Seit der
Witte des 18. Jahrhunderts förderten den Ubfatz des Unbergers Viere we¬
sentlich die pöstlingderger Wallfahrer, denn um 1750 gehörten bereits der
Wirt beim Schapleder, um 1767 schon ein zweiter Wirt am pöstling"
berg als kontraktliche Kundschaften znm Unberger Dränhaus.
1787 löste Joh. Rrakowitzer auch das Dnckkanfsrecht von der
Herrschaft um 500 fl ab. Seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zogen
die Besitzer des Uuberges große Gewinne ans den fortgesetzten Bangrnnd-
verkäufen, denn znm Uuberg gehörten viele Felder der nördlichen
Stadtteile.
Uls 1809 die Franzosen den Unberg verschanzten, plünderten sie
auch das Brauhaus und demolierten das Sudhaus ganz. Oie Verwüstun¬
gen waren so arg und die Defchäftsdepression infolge der Franzofenkriege
so stark, daß man die Brauerei gar nicht mehr einrichtete, sondern den
Unberg nur mehr als Weierei weiterführte^.
Lnr Brauergilde gehörten auch die „preu knechte" und die „Bier-
trager", von denen mehrere im Drt behaust waren.
Das Gastgewerbe
wurde durch die günstige Lage Urfahrs fo gefördert, daß die „Leitgeb-
fchaften nnd Herbergen" die wichtigsten Erwerbsquellen des Drtes waren
und blieben trotz der fortwährenden Schwierigkeiten, die die Linzer den
Urfahrer Gastwirten bereiteten. Oie wiederholten Einsprachen der Linzer
gegen die Urfahrer Gewerbe im 15. Jahrhundert haben wir erwähnt;
diese Proteste wurden im 16. und 17. Jahrhundert verschärft immer wieder
erneuert, hatten aber nur theoretisch Erfolg, denn der Effekt war stets
gering und nur ganz vorübergehend.
Seit 1505 erwirkten die Linzer wiederholte Verbote^ gegen die
„Weinniederlag" verschiedener Urfahrer Wirte. Oie Urfahrer behaupteten
immer wieder, daß sie allen Wein ohnehin von Linzer Händlern kauften
und hielten durch unterschiedliche Schliche die Linzer Wirte und Behör¬
den regelrecht znm Besten. Uls der Urfahrer Schiffmeister und Wirt
prodlsifcher im Jahre 1615 wieder wegen der Weinansschank verklagt
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