Volltext: Rückblick auf die Geschichte der Stadt Urfahr a. D. in Oberösterreich

Htte Zehente waren 1525 für 71/2 Pfund an den Itrfahrer Dichter 
Lezelter verpachtet. Später waren sie tauge im Erbpacht der Linzer 
Mautherrn Grundemann, den nachmaligen Grafen und Inhabern von 
Waldenfels. Ruch die Anberg Brauer-Familie Drakowitzer hatte fie eine 
Leittang inne46. 
Während diefe Zehente zum Einkommen des jeweiligen Stadt¬ 
pfarrers gehörten, waren das Hörschingergut und die auf zugehörigen 
Gründen erbauten Däuser Pflaster Dr. 8 und 9 dem Linzer „Dirchenamt", 
atfo der Pfarrkirche dienstpflichtig, was wir schon im dritten Abschnitt 
näher ausgeführt haben. 
Dagen. 
Was Hoheneck und nach ihm pillwein über die Inhaber dieses 
kleinen, aber ehedem sehr idgltifch gelegenen Sitzes misten, stimmt zum 
Großteil nicht, gleichwie viele Angaben dieser zwar sehr fleißigen, oft 
aber ungenauen Geschichtsschreiber. Das erwähnte Geschlecht der Hagen 
kann zu Beginn des 16. Jahrhunderts schon deshalb nicht bei Linz gehaust 
haben, weil unser Hagen erst 100 Jahre später ein Freisitz wurde. Immer¬ 
hin war Hagen schon im 16. Jahrhundert und zwar vermutlich durch 
den unternehmenden Ehrist. Häckl, den Begründer von Lustenselden, aus¬ 
gestaltet worden. Nm bekannten Stich des Lukas von Dalchenburg aus 
dem Jahre Î594 ist im Vordergrund Hagen als vornehmer, schloßartiger 
Bau mit zwei Stockwerken und vier Gcktürmchen abgebildet, schon mit 
gleichem Grundriß, wie ihn das Schloß heute noch hat. Diese große, 
wehrhafte Anlage ist überraschend und für ein untertäniges Landgut, 
das Hagen damals noch war, ganz ungewöhnlich. 
Was die bürgerlichen Besitzer, so die Alt und zuletzt die Bischof" 
(bekannte Linzer Patrizierfamilien) lange vergeblich erstrebt hatten, die 
Fregung des Sitzes, erreichte der damalige Lehensherr über das Wagr- 
storfer- und Hagen-Dut, Thrist. Ernst von Sckaltenberg auf Luftenberg, 
durch kaiferl. Freibrief vom 11. Mai I60948. 
Zur Zeit des Bauernkrieges und noch 1639 war Hagen der 
Wintersitz der Schmidtauer von Dotenegg und Efchelberg4". Später kam 
aber Hagen tvieder an die Schallen berger, denn 1670 verkaufte Thrist. 
Ernst von Schallenberg den Edelsih an die Freifren Sara Sophie von 
Eronpicht, eine geborene Schmidtauer8". 
1690 kaufte den Adelssitz die Herrschaft Elam; im Jahre 1725 
erwarb Graf Ferd. von Salburg den Besitz8' ; er siel aber bald wieder an die 
Herrschaft Elam zurück, denn am t. Wai (748 verkaufte Graf Dikolaus 
von Elam die Herrschaft Hagen mit allem Zubehör dem Grasen Heinrich 
War von Starhemberg um 18000 Dulden rheinisch und 50 Taler Leihkauf8'. 
Eine wichtige Dolle spielte der befestigte Sitz im Bauernkrieg 
und zur Franzosenzeit (siehe später) ; aber auch festliche Tage erlebte das 
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