Volltext: Rückblick auf die Geschichte der Stadt Urfahr a. D. in Oberösterreich

dieser Periode stand der Mensch im Rnlturstadium der älteren Steinzeit, 
seine Werkzeuge sind ohne Stiel, nicht durchbohrt und ungeschliffen. 
Leider sind aus dieser Leit in Dberösterreich noch keine Funde gemacht 
worden. 
In der folgenden milden und feuchten Gichenzeit wandern auch 
die Esche, die Dibe, der Ahorn und der Apfel ein. Oer Hollunder und 
Dfeu bereichern das Unterholz. Auch die Fichte siedelt sich schon in 
dieser Leit in unseren Wäldern an, um später zum Hauptbestand zu 
werden. In diese Periode fällt die jüngere Steinzeit; der Wensch poliert 
und durchlocht bereits feine Werkzeuge und versieht sie mit Stielen 
und Griffen. 
Ansicher ist die Einwanderung der sonniges, trockenes Gelände 
besiedelnden pannonischen Wiesenflora, die aus Angarn heraufgewan¬ 
dert ist. Oie Küchenschelle, das Fingerkraut, das Buschröschen und viele 
andere Wiesenblumen gehören zu dieser Flora. 
Luleht ist die Buche eingewandert, ohne aber zum einheitlichen 
Waldbeftand zu werden. Sie dringt, Feuchtigkeit liebend, in die Ränder 
und Talhänge der Wälder ein, kann aber weder die zähen Dadelbüume, 
noch die kräftigen Eichen verdrängen. So entsteht der Mischwald, wie 
er für die ungeforfteten Bestände heute noch tgpifch ist. 
Damals war das Linzer Becken eine fumpsige Aulandfchaft 
von verschiedenen Oonauarmen durchfurcht, die dann allmählich versan¬ 
deten und austrockneten. Was heute kostspielige Oammbauten bezwecken 
und ungezählte Rehrichtsuhren unterstühen, nämlich die Eindämmung 
und Abdrängung des Strombeetes, das besorgten lange vor den Men¬ 
schen die Anpflanzen, die den Schlamm und Schwemmsand durch ihre 
Wurzeln verankerten und so die Äser aufbauten. 
So dürfte noch in historischer Leit der Strom vom heutigen 
Oamm abgedrängt worden sein, wie er ehedem auch bis Steg und 
Oornach reichte. 
Mit dem Wald wanderte auch das Wild ein, darunter manche 
heute bereits ausgestorbene Art. Sehr starke Hirschgeweihstämme wurden 
auch um Linz gefunden, darunter auch Schauselstücke von Damhirschen. 
Bär, Wolf und Wildkatze waren in den oberösterreichischen Wäldern 
heimisch. Oie Oonauarme waren belebt von Bibern und zahlreichen 
Waffervögeln. Biber kamen 1834—1835 noch bei plesching vor?. Oer 
letzte echte Hamster wurde im Jahre 1854 bei Altenberg gefangen8. Oie 
schönen Edelreiher sind auch erst im XIX. Jahrhundert vor der Putzsucht 
der Damen an die unterste Oonau geflüchtet. 
So wird die Datur immer ärmer und öder, denn der Mensch 
in seiner Gewinnsucht ist selbst der größte Feind der Oatur. Er selbst 
macht die Naturkunde leider immer mehr zu einer traurigen patur- 
„ Geschichte" ausgerotteter pflanzen und Tiere! 
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