zwar schon in die Deuzeit der Geologie (Deogen) gehört, aber doch schon
ungezählte Jahrtausende vor unserer Leitrechnung flutete. Im jüngeren
Tertiär füllte nämlich ein großes Binnenmeer das ganze bagrifche-öfter-
reichifche Alpenvorland aus und das .Linzer Decken war eine Ducht
dieses Miozänmeeres, das etwa 200 m über Linz an die Mühlviertler-
berge brandete und die felsigen Ufer beständig zernagte. Das flutende
Master zerfraß das feste Gestein in feine und feinste Teilchen. Den leich¬
teren und weicheren Glimmer und Feldspat trugen die Wogen weit in
das Weer hinaus und lagerten dem Schlamm stark vermengt mit Dalk,
der von den Alpen stammt, als Mergel und Schlier in Schichten bis zu 1000 m
Mächtigkeit ab, wie uns die Tiefenbohrungen von Wels und Dad Hall
belehren. In den feichten und ruhigen Düstenbuchten wurde aber der
schwere, weißglihernde Granitsand in Schichten abgesetzt, die durch gelb-
rote, tonhaltige Streifen besonders deutlich werden. Oberhalb Dagen
wird dieser Meersand als sehr geschätzter Dausand abgegraben. Manch¬
mal ist er zu Sandstein verdichtet, z. D. an mehreren Stellen des pfen-
nigberges.
In der folgenden geologischen Periode, im Diluvium, ist das
Meer verschwunden; aber Degen, Frost und Dis, überhaupt das Master
in seinem Dreislauf fetzt die Erosion fort und zermürbt die großen Stein¬
blöcke, die dann in Sand und Lehm verwittern. Das erste Lerfetzungs-
produkt des Granites ist ein mürber Grus, der als „pflinz" bezeichnet
wird; dieser läßt noch deutlich die ursprüngliche Struktur erkennen und
zeigt oft ansehnliche Duarz- und Feldspatkristalle ausgewittert. Solche
Aufschlüße von alluvialem pflinz sinden sich z. D. sehr schön im untersten
Einschnitt der Bergbahn unterhalb Dagen.
Aus dem pflinz bildet sich durch Auswaschung ein mehr oder
minder tonhältiger Sand, z. V. im oberen Teil des Diefenhofwäldchens.
Dieser Sand ist unrein, lehm-, feldspat- und glimmerhältig und natür¬
lich vollständig frei von Derfteinerungen zum Unterschied vom tertiären
Duarzsand. Schreitet die Derwitterung weiter fort, so bildet sich mehr
oder minder unreiner Lehm. So sind die großen Lehmlagstr um Arfahr
entstanden. Das ebene südliche und östliche Stadtgebiet ist als Schwemm¬
land anzusehen. Es kann keinem Lweifel unterliegen, (erklärte 1898
der Deichsgeologe Geger in seinem Gutachten anläßlich des Wasserlei¬
tungsbaues) daß die Ebene zwischen Arfahr und Magdalena seit dem
Diluvium durch die Donau aufgeschüttet worden ist''.
Die Bohrungen am Brunnenfeld ergaben eine Schotterdecke von
13 bis 18 m, bei der neuen Brücke ist der Schotter 10 dis 12 m tief.
Obwohl die Turmleiten und Urfahrwänd maueeartig abfallen und nach¬
gerade eine Stromenge bilden, so läßt sich doch ein Durchbruch des
Stromes nicht feststelten. Wahrscheinlich folgt hier die Donau einer
alten Bruchlinie des Urgesteins, die der Strom allmählich ausfüllte, in¬
dem die Erhöhung des Stromgrundes bei der steten Anschwemmung
noch immer fortschreitet.