Volltext: Rückblick auf die Geschichte der Stadt Urfahr a. D. in Oberösterreich

IV. Rurze Übersicht zur Derwattungsgeschichte 
Arfahrs. 
Die Verwaltung des Dorfes Urfahr war natürlich fehr primitiv. Sie 
ging von den Pflegschaften der DrtsgrundHerrschaften aus. Oie „ge¬ 
strengen Herrn Pfleger" amtierten in Wildberg, Luftenberg und pulgarn 
hauptsächlich als Dichter und als Verlassenschaftskommissäre. Sie nahmen 
für jede Amtshandlung von der Partei die bestimmten Pfleger-Gebühren 
und waren natürlich als sehr „fürnehme" Herrn mehr gefürchtet als ge¬ 
liebt. Als ausübende Grgane waren die Amtmänner bestellt-, über Ur¬ 
fahr wachten der Amtmann vom Anberg, vom Hagen und von Lusten- 
felden, über die „Urfahrwänd" auch der von puchenau. Oer Amtmann 
wurde wieder unterstützt von den Grtsrichtern. Oiefe wurden in Märkten 
von den Bürgern gewählt, in Dörfern, also auch in Urfahr, aber von 
der Herrschaft nach Belieben ernannt. Freilich wurden meist angesehene 
und tüchtige Männer zu Grtsrichtern bestimmt, aber nicht immer waren 
die Gnade der Herrschaft und das Vertrauen der Ortsbewohner gleich¬ 
gestimmt. 
Vach dem feit jeher verschiedene Herrschaften in und um Urfahr 
berechtigt waren und nachdem die Grtschaften Urfahr, Auberg, Unter¬ 
felbern, Pflaster, Heilham und Harbach nahe beisammen lagen, so ist 
schon im bekannten Drückenprozeß von s50? von mehreren Dichtern Ur¬ 
fahrs die Dede; genannt wird allerdings nur „der alte püchler" als 
rangältefter Grtsrepräfentant. In den Steyregger- und Wildberger Ur¬ 
kunden fanden sich folgende Urfahrer Dichter und Amtmänner: 
Uber die Weiffenwolfifchen Untertanen waren durch lange Leit 
die Inhaber des Bärenwirtshaufes (heute Daufgefchäft panholzer, Dcke 
Hauptstraße und westliche Dirchengasse) als Drtsrichter bestellt;^ so um 
1618 der Wirt Haslinger (war Protestant)) 1637 bis 1650 der Wirt Wolf 
Stierbl; bis 1654 der Wirt Peter Schwarz; bis 1668 der Wirt Martin 
Gfferl. Von 1668 an waren der Fleischhauer Hieronymus peßl und ab 
1680 sein Vetter Johann peßl Dichter; 1696 und noch 1699 war der 
Lederer Seb. Schindlmayr um 1704 der Wirt Simon pängerl, um 1720 
bis 1727 der Färber Dttl in diesem Dhrenamt und ab 1727 war bis 
1730 der Schiffmeister Haschberger letzter Steyregger Dichter, nachdem ja in 
diesem Jahre die Weissenwolf Untertanen Urfahrs von den Starhem- 
bergern gekauft wurden. 
Don Wildberg aus waren zu Urfahrer Dichtern bestellte Um 
1545 der Färber Wert (Martin) Heilensteiner; um 1556 und noch 1581 
□ lss
	        
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