Volltext: Rückblick auf die Geschichte der Stadt Urfahr a. D. in Oberösterreich

Zur Beurkundung dessen haben Wir gegenwärtiges Diplom mit 
Unserem kaiserlichen Damen eigenhändig unterzeichnet und Unser kaiser¬ 
liches Majestätssiegel beifügen lassen. 
Gegeben und ausgefertigt mittels Unseres lieben und getreuen 
wirklichen geheimen Bathes, Bämmerers und mit der Leitung Unseres 
Ministeriums des Innern betrauten Ministerpräsidenten Grafen Eduard 
Taafe, Bitter des goldenen Vließes usw. 
In Unserer Deichshaupt- und Befidenzftadt Wien am vierten 
Bopember des Jahres 1882. 
Franz Josef m. p. 
Das Wappen, 
das der Stadt am tt. Ungufi 1882 verliehen wurde, war aber nicht 
nen, sondern wurde nur mit den kaiserlichen Initialen ausgestattet. Das 
Grtswappen scheint älter als das Marktrecht zn sein; wenigstens weift 
die Stilisierung über das 19. Jahrhundert zurück. 
Wenn aber der Grazer Universitätsdozent Dr. Mar Döblinger 
(ein Linzer) in einer Besprechung^ der Stadtwappen von Linz und Ur¬ 
fahr behauptet, das Urfahrer Wappen fei dem Grt schon 1494 vom 
Baiser Maximilian ver¬ 
liehen worden, so muß das 
als höchst unwahrscheinlich, 
ja als unmöglich richtig 
gestellt werden. Der sonst 
gewiß sehr maßgebende 
Herr Professor ist ziemlich 
kritiklos der Behauptung 
desMeraldikersUd. Wink- 
der'Brust; dieser Udler befinde sich noch im Vefihe der Gemeinde." — 
Davon ist jede Zeile unrichtig! 
Erstens hatte, wie wir schon ausführlich dargelegt haben, der 
Baiser nicht den Grt Urfahr, sondern nur die Überfuhr inne, zweitens 
wird der Baiser doch nicht dem Dorfe, gegen welches er wieder¬ 
holte Verbote erließ, den Beichsadler verliehen haben, noch dazu mit dem 
öfierr.-burgundifchen Wappen!! — Die Gemahlin Baiser Maximilians I., 
Maria von Burgund war bereits am 2? . März 1482 gestorben, das Erbe und 
Wappen der Mutter ging auf den Sohn Phillipp den Schönen über, 
denn nicht die Männer führten die Wappen der verstorbenen Frauen, 
wohl aber die Binder. 
Diese ganz unhaltbare Legende knüpft augenscheinlich an das steinerne 
Belief an, das der Manier nach aus dem 16. oder 17. Jahrhundert stammt. 
Dieser Mappenadler zierte ehedem die Bikolaikirche und ist heute im 
Bathaus eingemauert. Uber Grtswappen war dieser Udler natürlich nie. 
ler gefolgt, der zu melden 
weiß;^ „daß Baiser Ma¬ 
ximilian I., der das Ur¬ 
fahr bestand, dem Grte 
1494 ein Wappen verlie¬ 
hen habe und zwar den 
schwarzen Doppeladler mit 
dem österreichisch burgun- 
dischen Mappenschilde auf
	        
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