Volltext: Die Wappen der Äbte des Prämonstratenser-Stiftes Schlägl

Die heil. Maria, das geschleierte Haupt vom Nimbus umgeben, hält das Kind am 
Arme und sitzt auf einem mit Kissen belegten Stuhl, dessen 
Bücklehne lyraförmig gebogen ist.6) 
Mit dem Probsteiwappen wurde gewöhnlich das Wappen 
des Stifters in Verbindung gebracht, entweder durch Neben¬ 
einanderstellung der Schilde oder durch eine Zusammen¬ 
schiebung der Wappenfelder in einem Schilde. (Taf. I, 
Fig. 3.) 
Nachdem wir nicht die Aufgabe haben, eine Ge¬ 
schichte des Stiftes zu schreiben, sondern uns nur mit 
den Wappen der Äbte beschäftigen wollen, so werden wir 
uns mit einer einfachen Aufzählung der Pröbste begnügen7) 
und nur die wichtigsten Ereignisse erwähnen, sobald sie 
Wappen der Falkensteine. einen Einfluss auf die Entwicklung des Stiftes besessen hatten. 
Die Pröbste von Sclilägl. 
(1218—1657.) 
1. Orthold (1218—1242). 
Unter ihm erhielt am 2. April 1221 die Stiftung vom Papste Honorius III. die 
Bestätigung. 
Der Stifter, Calhochus von Falkenstein, starb am 30. September 1238, nach¬ 
dem bereits am 30. Juli 1225 seine Hausfrau Elisabeth das Zeitliche gesegnet hatte. 
Sie wurden beide in der Klosterkirche begraben und erhielten später (XV. Jahrh.) 
einen Denkstein, der noch erhalten ist. 
Über der kurzen Inschrift: 
Anno Domini MOOXXXVIII ultima Septemb. 
Obiit Calchocus de Valckenstain fundator hujus Monasterii. 
Anno Dni MOOXXV XXX Julii 
Obiit Elisabetha uxor Calchoci fundatrix huj. Monast. 
erscheinen von einem kreisrunden Aststabe eingeschlossen zwei einander zugewandte 
und durch eine Bandschleife verbundene Tartschen. Der 
links stehende Schild zeigt das Wappenbild der Falken¬ 
steine, der rechts stehende mit dem Querbalken dürfte, im 
Falle er nicht der Frau angehört, deren Abstammung aber 
leider nicht bekannt ist, vielleicht das alte Geschlechts¬ 
wappen der Falkensteine sein, das sie geführt, ehe die Burg 
Falkenstein erbaut wurde. Ebenso gut aber kann der rechts 
stehende Schild auf bloßer Erfindung beruhen, und diese 
Annahme hat insofern viel für sich, weil erstens Frauen¬ 
6) K. v. S ava, Siegel der Abteien. Wien 1859. (Das Cliche wurde uns gütigst von der k. k. 
Centralcommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und histor. Denkmäler zum Abdrucke 
überlassen. 
7) Mit Benützung der Geschichte von Schlägl von Laurenz Pröll zusammengestellt.
	        
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