Volltext: Die Wappen der Äbte des Prämonstratenser-Stiftes Schlägl

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culturrathes für Oberösterreich berufen, 1892 war er auch Mitglied der Valuta- 
regulierungs-Enquête. 
Sein Wappen sehen wir sowohl auf seinem Bilde im kleinen Tafelzimmer als 
auch an der Decke der Kirche zu St, Wolfgang. Unter einem silbernen Schild¬ 
haupte mit dem schwarz eingezeichneten Monogramme Christi und der heil. Maria 
erscheint vor einem waldigen Hintergrunde eine Gruppe von Bäumen von einer 
rothen Gurte umschlossen. Das Wappen ist ebenfalls „redend", denn ein einzeln 
stehendes Stück Wald wird im Dialecte „Schachen" genannt,39) und „Gurten" im 
Innviertel (Oberösterreich) ist der Ort, wo unser Abt am 23. Juni 1842 geboren 
wurde. 
Laut Wappenbrief ddo. Wien, 29. April 1887, erhielt der Abt das bereits 
gewählte und in Gebrauch genommene Wappen auch officieli bewilligt, nur erfuhr 
dasselbe in den Tincturen einige Änderungen. Die Blasonnierung lautet: 
„Zwei voneinander (!) geneigte ovale Schilde ; der rechtsseitige quergetheilt ; oben 
im blauen Felde ein natürlicher zum Fluge einwärts geschickter Falke auf drei grauen 
Quadersteinen, einer auf zwei über Eck gestellt und unten in dem von Silber und 
Schwarz längs getheilten Felde zwei natürliche (!) verschränkte Schlägel, begleitet 
von drei rothen. golden besamten und grün bespitzten Eosen. In dem linksseitigen 
von Silber über Blau quergetheilten Schilde oben das römisch-katholische übliche 
Monogramm Jesus über solchem von Maria, beide roth, und unten ein grünes 
Tannendickicht auf Easenboden, umgürtet von einem silbernen Bande mit Schnalle. 
Beide Schilde umgibt und vereint eine Bronze-Einfassung mit einem oberhalb inmitten 
angebrachten golden infulierten und silbern beflügelten Engelskopf, hinter welchem 
zur Linken ein goldenes Pastorale angelehnt erscheint."40) 
Das bekannte alte Wappenbild des Stiftes, die in den Farben wechselnden 
Schlägel, haben laut Wappenbrief und Zeichnung eine bedauerliche „Besserung" 
erfahren; die derben Holzschlägel wurden nämlich in zarte Hämmerchen mit fein 
und zierlich gedrechselten Stielen verwandelt, siehe Abbildung auf Tafel III, Figur 18. 
Die fehlerhafte Stellung des Pastorale (nach auswärts gekehrt) sowohl im 
Wappenbriefe als auch im Siegel des Abtes kommt leider so häufig vor, dass man 
von einem bereits erworbenen Bürgerrechte derselben sprechen könnte. 
Convent-Siegel. 
(Derzeit im Gebrauche.) 
39) Siehe Bayerisches Wörterbuch von Joh. 40) Nach gütiger Mittheilung C. Schorn- 
Andr. Schmeller III.Bd. „DerSchach"; ferner böcks, Vorstand des Adelsarchives in Wien. 
Schwäbisches Wörterbuch von M. J. Chr. 
v. Schmid. 1844.
	        
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