Volltext: Die Wappen der Äbte des Prämonstratenser-Stiftes Schlägl

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Signo Vinces. So auf seinem Grabsteine wie auch auf seinem Bilde im kleinen 
Tafelzimmer. (Taf. III, Fig. 16.) 
Dieses plötzliche Beiseitelassen wappenmäßiger Bilder mag vielleicht seinen 
Grund im folgenden gehabt haben. 
Mit Decret der vereinigten Hofkanzlei, ddo. 13. Januar 1825, Z. 89,36) wurde, 
um den mitunter sonderbaren heraldischen Erscheinungen in den Schilden der 
wappenberechtigten Geistlichkeit37) vorzubeugen, verordnet, dass die gewählten 
Wappenbilder der Hofkanzlei (jetzt dem k. k. Ministerium des Innern) zur Über¬ 
prüfung vorzulegen seien. Erst nach erfolgter Genehmigung von Seite des Wappen- 
censors wird die Yerleihungsurkunde ausgestellt, für welche natürlich Gebüren 
zu entrichten sind. 
13. Dominik (1838 — 1884). 
Dominik Lebschy, damals Professor der Philosophie am Lyceum zu Salzburg, 
wurde am 4. April 1838 zum Abte gewählt. Er war der Sohn eines Sollicitators in 
Wien und am 22. October 1799 geboren. Am 21. September 1820 nahm er das 
weiße Ordenskleid. 
Unter ihm wurde am 3. September 1850 das Stift abermals38) durch einen 
großen Brand verheert. 
Unter ihm wurden viele Neu- und Umbauten ausgeführt; die meisten Stifts¬ 
pfarreien erhielten neue Schulgebäude. 
Abt Dominik war durch sieben Jahre Landeshauptmann von Oberösterreich 
gewesen und wurde vom Kaiser durch Verleihung des Kitterkreuzes des Leopold- 
ordens sowie des Comturkreuzes des Franz Josephordens ausgezeichnet. Er starb 
am 1. Juli 1884. 
Auf seinem Grabsteine wie auf seinem Bilde im kleinen Tafelzimmer erscheint 
die monogrammatische Kürzung seiner Devise „SPes Mea In Domino" in Verbindung 
mit dem Monogramm Christi. (Taf. III, Fig. 17.) 
14. Norbert (1885). \ 
Am 14. Januar 1885 erfolgte die Wahl Norbert Schachingers zum Abte von 
Schlägl, welcher ganz im Geiste seiner Vorgänger Lebschy und Fähtz weiter arbeitet, 
so dass Schlägl in Bezug auf Disciplin und Ordensgeist als ein Musterkloster in 
Österreich zu betrachten ist. 
Im Jahre 1891 kaufte das Stift die 1431 Joch großen Waldungen der Herr¬ 
schaft Kammer am Attersee und arrondierte überhaupt seine forstlichen Besitzungen 
durch umfassende Grundankäufe. 
Dies und die vielen Neubauten und Renovationen im Stifte selbst und auf den 
incorporierten Pfarren, welche Abt Norbert vornehmen konnte, lassen ersehen, 
dass sich die finanzielle Lage des Stiftes während der Regierung der letzten Äbte 
bedeutend gehoben hatte. 1888 wurde der Abt von Schlägl als Präsident des Landes- 
86) Über Wappen Verleihungen in Österreich, 
von A. Heilmann, Jahrbuch des „Adler", 1876. 
87) Erzbischöfe, Bischöfe, Äbte, Pröbste 
und die Domherren zu St. Stephan (Wien). 
38) Seit seinem Bestände wurde Schlägl 
von sieben großen Bränden heimgesucht.
	        
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