Volltext: Die Wappen der Äbte des Prämonstratenser-Stiftes Schlägl

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In seinem Siegel mit der Umschrift: 
SIABDUS * ABBT « ZV * SOHLEGL * 1763 * 
erscheinen zwei ovale Schilde. Eechts das Stiftswappen (Falkenstein-Schlägl-Bosen- 
berg) mit einem die Inful tragenden geflügelten Engelskopfe und Pedum geziert. 
Links das Wappen des Abtes : quergetheilt, oben der zur Sonne auffliegende Adler, 
unten eine an den linken Schildrand stoßende Mauer mit Fenster, Thüre und der 
bekannten Darstellung. Der Schild trägt einen gekrönten Spangenhelm mit reichen 
Decken; als Kleinod zwei Büffelhörner, zwischen welchen sich das Bild mit dem 
Hause und dem Arme wiederholt. (Schmittmersche Siegelsammlung.) (Taf. III, 
Fig. 14.) 
11. Wilhelm II. (1798-1816). 
Wilhelm Waldbauer wurde am 8. Mai 1798 zum Abte gewählt. Er war der 
Sohn eines Leinwebers in Bohrbach und dort am 6. März 1755 geboren. Dein Orden 
gehörte er seit 8. December 1776 an. Die schweren Zeiten der Napoleonischen Kriege 
sowie der Brand des Klosters am 11. April 1801 stürzten das Stift in neue Schulden, 
da auch die einheimische Begierung jede Gelegenheit benützte, soviel als möglich 
die Stiftscasse zu erleichtern.34) 
Abt Wilhelm, ein freundlicher und äußerst gütiger Mann, starb am 6. Mai 1816. 
Sein Wappen zeigt im silbernen, auch blauen Schilde, auf grünem 
Basenstehend, einen Bauer im Holzschlage. (Waldbauer.)35) (Taf. III, Fig. 15.) 
12. Adolf (1816—1837). 
Adolf Fähtz, früher Pfarrer zu St. Oswald, wurde am 9. October 1816 zum 
Abte von Schlägl gewählt. Er war zu Linz als Sohn des Anatomielehrers und Chi¬ 
rurgen Philipp Fähtz und der Maria Anna, geb. Scheibenbogen, am 16. Februar 
1782 geboren und trat am 6. October 1799 in den Orden. Er war ein etwas hei߬ 
blütiger Mann, aber er hatte stets die Interessen des Stiftes im Auge und wusste 
die finanzielle Lage desselben durch Veräußerung weit entlegener und deshalb wenig 
ertragsfähiger Grundstücke (Weinberge in Niederösterreich) sowie durch bessere 
Holzverwertung wesentlich zu kräftigen. 
Unter ihm wurde auch der Bibliothekssaal gebaut (1830) und die Sammlung 
bedeutend vermehrt. Die Bibliothek zählt derzeit circa 15.000 Bände, darunter 
prächtige Manuscripte auf Pergament, die einst Probst Andreas I. von einem Baben- 
steiner, einem Herrn von Prachatitz, um 600 Gulden gekauft hatte. 
Immer kränkelnd, legte er seine Würde am 24. October 1837 nieder. Kaiser 
Ferdinand verlieh ihm am 9. November 1838 in Anerkennung seiner Verdienste 
das Bitterkreuz des Leopoldordens. Er starb zu Ilofgastein am 14. Januar 1847 
und wurde in der Maria Anger-Kirche beigesetzt, wo ihm sein Nachfolger einen 
Denkstein setzte. 
Er wie auch der nächste Abt führten keine eigentlichen Wappen, sondern 
monogrammatische Aufstellungen ihrer Devisen. 
Bei Fähtz erscheint in Silber ein goldenes Kreuz, die oberen drei 
Enden beseitet von den Initialen H, S, V, entsprechend der Devise: In Hoc 
85) So auf seinem Bilde im kleinen Tafel¬ 
zimmer.
	        
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