Volltext: Die Wappen der Äbte des Prämonstratenser-Stiftes Schlägl

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standen, während ein neueres, jetzt in Verwendung stehendes Siegel nur die drei 
Bäume allein zur Ansicht bringt. 
Auf seinem Bilde im kleinen Tafelzimmer des Stiftes erseheint folgendes Wappen : 
Schild quergetheilt; oben in Blau auf grünem 
Hügel ein sich aus Flammen emporhebender silberner 
Phönix,26) in der rechten Oberecke eine strahlende 
goldene Sonne. 
Unten von Gold und Schwarz schrägrechts ge- 
theilt; oben in Gold ein laufender schwarzer Stein¬ 
bock, unten in Schwarz ein goldener Schrägrechts- 
Aigen im.balken (Geschlechtswappen). (Taf. II, Fig. 10 a.) 
Auf dem, ihm im Jahre 1746 gesetzten Grabstein in der Stiftskirche erscheinen 
dieselben Wappenbilder, nur haben sie ihre Stellung gewechselt; das Phönixbild ist 
unter dem Steinbockbilde angebracht. (Taf. II, Fig. 10 b.) 
7) Johann YII. (1721—1743.) 
Am 16. April 1721 erfolgte die Wahl des Subpriors und Novizenmeisters 
Dr. Johann Wöss zum Abte. Er war der Sohn des Schulmeisters von Aigen. 
So wie unter seinem Vorgänger, hatte auch unter ihm das Stift einen Brand zu ver¬ 
zeichnen (31. Mai 1739), welchem der ganze Dachstuhl zum Opfer fiel. Er starb 
nach längerer Krankheit, 63 Jahre alt, am 22. December 1743. 
Als Wappen27) führte er einen quergetheilten Schild; oben in Blau 
eine in der rechten Oberecke befindliche, strahlende, goldene Sonne, 
zu welcher ein schwarzer Adler emporfliegt (vielleicht im Bezüge auf den 
Brand ebenfalls als Phönix anzusprechen), unten in Blau eine auf grünem 
Basen wachsende rothe Bose, auf welcher eine Wespe (im Dialecte 
„Wössen", also „redend") sitzt. (Taf. II, Fig. 11 a.) Dieselbe Zeichnung, aber ohne 
Sonne, die Wespe der Bose zufliegend, zeigt der Grabstein des Abtes, welcher ihm 
1746 in der Stiftskirche gesetzt wurde. (Taf. II, Fig. IIb.) 
In der Pfarrkirche zu Bohrbach finden wir ebenfalls das Wappen angebrächt, 
nur erscheint das obere Feld in rother, die Bose in weißer Farbe, die Wespe eben-'' 
falls der Bose zufliegend. 
8. Franz II. (1744—1751.) 
Am 17. März 1744 erfolgte die Wahl des neuen Abtes, Franz Pehringer, eines 
gebürtigen Wiener-Neustädters, zur Zeit Administrator der Herrschaft Czerhoniz. 
Trotz aller Anstrengung vermehrten sich die Schulden des Stiftes, welche bereits 
durch die beiden Brände eine besorgniserregende Höhe erreicht hatten. Abt Franz 
starb am 14. August 1751 im 55. Lebensjahre. 
Er führte als Wappen einen quergetheilten Schild; oben in Blau auf 
grünem Basen einen silbernen Pelikan mit seinen Jungen, unten 
ebenfalls in Blau (Luftton!) einen auf grünem Basen sitzenden 
braunen Bären, welcher mit den Vordertatzen einen goldenen Bing 
26) Wahrscheinlich im Bezüge auf den ") So auf seinem Bilde im Weinen Tafel- 
Brand des Stiftes. zimmer.
	        
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