Volltext: Die Wappen der Äbte des Prämonstratenser-Stiftes Schlägl

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2. Franz I. (1666-1677.) 
Im Januar 1666 wurde Franz Freisleben, aus Krumau in Böhmen gebürtig, 
zum Nachfolger Martins gewählt und am 7. Februar zu Passau infuliert. 
Freisleben hatte sich unter Greyßing als Historiograph19) und Lehrer des 
Stiftes große Verdienste erworben, auch war er ein vielseitig gebildeter Mann 
und vorzüglicher Bedner, und trotz alldem war seine Wahl zum Abte als eine nicht 
ganz glückliche zu bezeichnen. Er kümmerte sich fast gar nicht um die Geschäfte 
seines Stiftes, und hätte nicht der Tod ihn zur rechten Zeit erlöst — er starb, 
57 Jahre alt, am 3. September 1677 — so wäre ihm vom Provinzialcapitel die 
Resignation nahegelegt worden. 
Als Wappen führte er in Silber einen steingrauen Obelisk mit goldenem Sterne 
auf der Spitze.20) 
Am Oberlichtgitter des Kirchenportales ist dasselbe Wappenbild angebracht, 
nur die Tincturen sind hier andere, und nach meiner Ansicht auch richtigere, als 
wir sie im Gemälde finden. 
Im blauen Felde erscheint auf grünem Boden gestellt ein von 
Schwarz und Silber gespaltener Obelisk, welcher oben mit einem 
sechseckigen goldenen Sterne besteckt ist. (Taf. I, Fig. 6.) 
Dieselbe Figur, nur ohne Andeutung des Bodens und mit einem fünfeckigen 
Sterne besteckt, zeigt der Grabstein in der Stiftskirche. 
„Obiit F. Franciscus Freisleben, Humilis Ecclesiae hujus Abbas 3. Sept. 1677." 
Wie Abt Martin, so hatte auch Franz seine Wappenfigur in Stein ausführen 
lassen. Der Obelisk steht heute, leider des Sternes beraubt, neben der Pfarrkirche 
in Aigen. 
3. Andreas III. (1677—1684.) 
Am 10. November 1677 wurde der Prior des Stiftes, Dr. Andreas Schmidt, 
Sohn des Färbermeisters Peter Schmidt in Aigen, zum Abte gewählt. 
Der in jeder Beziehung vortreffliche Mann starb auf einer Erholungsreise zu 
Spital am Phyrn am 15.. September 1684. - 1 
Andreas führte als Wappen 2l) einen von Schwarz über Blau getheilteif 
Schild. Oben ein schwebendes silbernes Andreaskreuz, unten auf 
grünem Boden stehend einen silbernen Strauß mit goldenem Hufeisen 
im Schnabel. (Taf. II, Fig. 7.) Der Ordens- sowie auch der Familienname des 
Abtes ist also im Wappen zum Ausdrucke gebracht worden. 
4. Gottfried (1684—1687). 
Am 13. November 1684 erfolgte die Wahl Gottfried Klebers, Licentiat der 
Theologie, zum Abte von Schlägl. 
19) Acta Plagensium per annales decursus 
distincta ab anno Dei parae virginis Mariae 
de primo fundationis exordio assumptae Plagen¬ 
sium Patronae MICCXVII (1218 -1649). 
20) So auf seinem Bilde im kleinen Tafel¬ 
zimmer. 
21) So auf seinem Bilde im kleinen Tafel¬ 
zimmer, nur ist dem Wappen daselbst über 
dem Kreuze noch ein goldener ßing beigegeben ; 
der Falke des Stiftswappens erscheint irrthüm- 
licherweise in schwarzer Tinctur.
	        
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