Volltext: Die Wappen der Äbte des Prämonstratenser-Stiftes Schlägl

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und für jeden Heraldiker hochinteressantes Denkmal, welches dieser bedeutende 
Mann, den man mit Eecht als einen zweiten Gründer des Stiftes bezeichnet, sich 
selbst gesetzt hatte. 
Das Geschlecht der Greyßing, Greussing, Glüsing u. s. w. 
im Bregenzerwalde scheint sich in viele Linien verzweigt zu 
haben, deren Zusammengehörigkeit aber aus den Wappen zu 
schließen ist. Urkundlich lässt sich leider nichts mehr erweisen, 
weil die ältesten Pfarrurkunden zu Mellau nach Mittheilung 
des Pfarrers Mätzler im Jahre 1870 sämmtlich verbrannt sind. 
Ein Gallus Griising von Mellau war im Jahre 1618 
Landammann des inneren Bregenzerwaldes.15) Dessen Wappen 
findet sich in der Wappentafel der Landammänner „Bregenzer Gallus Grüsincr (1612?) 
Waldts Yonuhralt und Jezigen Zeiten geweste, und Noch 
Anwesende Landamänner oberist Lands und Haubtmänner. Landschreiber und patrity 
Lands Vätter Natio gebohrne frey Erweite", welche der Abschrift des Landsbrauch 
vom Jahre 1744 beigegeben ist.16) 
Im rothen Felde erscheint ein Mann mit in die Seiten gestemmten Armen. 
Im Jahre 1703/4 war ein „Jacobus Greyssing Bezaviensis e Sylva Brigantina" 
Bector der Wiener Universität, nachdem er 1686/7 Procurator der Eheinischen 
Nation, 1698/9 Decan der juridischen Facultät gewesen. 
1684 finden wir einen Grüsing in Mittelberg 
ansässig; ein Greising von Mellau ebenfalls am selben 
Orte im Jahre 1805, wahrscheinlich jener Greising, 
welcher 1799 als Fähnrich in den Kämpfen gegen die 
hereinbrechenden Franzosen unter Massena die Sturm¬ 
fahne Mittelbergs trug.17) 
In Dr. Lorinsers Gedenkblätter seiner Fa¬ 
milie18) findet sich eine Familie Greussing aus der 
Gegend bei Bludenz, welche ein dem Wappen Martins 
sehr ähnliches Siegelbild führte : 
„In Silber auf grünem Schildfuß ein grün ge¬ 
kleideter Mann (wachsend), rechts eine blaue Lilie hal¬ 
tend. Auf dem Helme ein grün und silber gedrehter 
Wulst mit gleichfarbigen Bändern. Zwei Büffelhörner in 
Silber und Grün quergetheilt, dazwischen der Mann. 
Decken: Grün und Silber." 
Die Tincturen des Wappens wurden Dr. L o r i n s e r 
von seinem Collegen, dem bekannten Schriftsteller und Historiographen Dr. F. J. 
Von bun, praktischer Arzt zu Schruns (Montavon), seinerzeit mitgetheilt. 
15) Jos. Bergmann, Verzeichnis der Land- 17) Der Mittelberg, Studie von J.Fink u. 
ammänner. Österr. Zeitschrift f. Geschichte u. Dr. H. v. Klenze. 1891. 
Staatskunde 1835, Nr. 90. 18) Gedenkblätter der Familie Lorinser, 
16) Landsbrauch des Inner-Bregenzerwaldes. von Dr. Fr. W. Lorinser, Wien 1868. 
Bezau, J. Feuerstein, 1863. 
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