Volltext: Luther und das Landl

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Der Luther geht durch die Lande 
Von der Höhe schimmernd im Morgenstrahl 
grüßt die Wartburg nieder ins grüne Tal; 
die Blätter rauschen, es flüstert der Hain, 
die Blümlein lauschen; was mag das sein? 
Der Luther geht durch die Lande! 
Da jauchzet sein deutsches Volk und Land; 
vom Meere bis an die Gletscherwand 
erklingt's in der Feinde Wut und Spott: 
Ein feste Burg ist unser Gott! 
Der Luther geht durch die Lande! 
Und Deutschlands Zugend will mit dir zieh'n, 
führe du uns, des Herrgotts Paladin, 
und trag uns die Fahne des Heilands voran: 
Das Wort, sie sollen lassen stahn! 
Der Luther geht durch die Lande! 
So zieh'n wir aus in die Geisterschlacht, 
so streiten und halten wir treulich die Wacht 
und wollen siegen; wir ruh'n nicht eh'r: 
Und wenn die Welt voll Teufel wär'! 
Der Luther geht durch die Lande! 
O. L. Mahnert. 
Lutherburgen im Landl 
Tollet und die Jörger 
Etwas westlich von der Bezirksstadt Griesktrchen grüßt von einer das 
Trattnachtal begleitenden Hügelkette ein stattliches, wohlerhaltenes Schloß 
mit einem massigen Turm ins Land. Zu seinen Füßen flutet auf der 
Eisenbahnlinie, die das Morgenland mit dem Abendland verbindet, un 
ablässig ein Völkergewtmmel vorüber, ahnungslos, daß dieses Schloß in 
der Reformationszeit eine rechte Lutherburg war, deren Besitzer, die 
Jörger, zu den eifrigsten und treuesten Anhängern Luthers zählten, der 
mit ihnen von 1525 bis zu seinem Tode in regem Briefwechsel stand. Weit 
reicht der Blick von der Schloßhöhe in das gesegnete Landl bis hin zu dem 
mächtigen Alpenwall, dessen eisgekrönte Gipfelrtesen an klaren Tagen 
Herüberschimmern. 
Hier wohnte eine weitblickende fromme Frau, Dorothea Jörger, die 
nach dem Tode ihres Mannes (1524), der die Würde eines Landeshaupt-
	        
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