Volltext: Illustrierter Braunauer-Kalender 1908 (1908)

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Die rrvölf Zeichen des Tierkreises. 
v Widder, ö Stier. TL Zwillinge. ® Krebs. Q Löwe. 11p Jungfrau. £2 Wage, 
nt Skorpion. / Schütze. Z Steinbock. ~ Wassermann. X Fische. 
Mondesviertel. 
G Neumond. 3 Erstes Viertel. ^ Vollmond. ^ Letztes Viertel. 
Morr de« trtev astronomischen Jahreszeiten. 
Frühlings-Anfang am 21. März um 1 Uhr 30 Minuten früh; 1. Tag- und Nachtgleiche. 
Die Sonne tritt in das Zeichen des Widders. Sommer-Anfang am 22. Juni um 9 Uhr 10 Min. 
nachts; die Sonne steht im Zeichen des Krebses. Herbst-Anfang am 23. September um 12 Uhr 
40 Minuten mittags; die Sonne tritt in das Zeichen der Wage. 2. Tag- und Nachtgleiche. 
Winter-Anfang am 22. Dezember^um 8 Uhr 20 Minuten abends; die Sonne geht in das Zeichen 
des Steinbockes. 
Uon den Finsternissen. 
Im Jahre 1908 werden drei Sonnenfinsternisse stattfinden, 'von denen jedoch in unseren 
Gegenden keine sichtbar sein wird'. 
1. Totale Sonnenfinsternis am 3. Jänner. Beginn um 8 Uhr 10 Minuten abends. Ende 
am 4. Jänner um 1 Uhr 24 Minuten nachts mittlere europäische Zeit. Diese Finsternis ist nur 
auf der nordöstlichen Spitze Australiens, in Neu-Guinea, im mittleren Amerika und rot großen 
Ozean zu sehen. 
2. Ringförmige Sonnenfinsternis am 28. Juni. Beginn um 2 Uhr 30 Minuten nach¬ 
mittags. Ende um 8 Uhr 30 Minuten abends. Diese Finsternis ist im östlichen Teile des 
großen Ozeans, in Nordamerika mit Ausnahme der Polargegenden, in dem nördlichen Küsten¬ 
gebiete Südamerikas, im nördlichen Teile des atlantischen Ozeans, im westlichen Teile Afrikas und 
in der südwestlichen Hälfte Europas zu sehen. 
3. Ringförmige Sonnenfinsternis am 23. Dezember. Beginn um 10 Uhr 10 Minuten 
morgens. Ende um 3 Uhr 23 Minuten abends mittlere europäische Zeit. Diese, Finsternis wird 
nur in Südamerika mit Ausnahme des westlichen Teiles, in Südafrika, auf Madagaskar, im 
südlichen Teile des atlantischen Ozeans und in den südlichen Polargegenden zu sehen fern* 
Vom Iahresregenten. 
Als Jahresregent wird nach der Meinung der alten Astrologen für das Jahr 1908 der 
Mond angenommen. Nach den neuesten astronomischen Forschungen wissen wir vom Monde 
folgendes: Derselbe ist der Satellit, d° i. der stete Begleiter unserer Erde. Die Entfernung des 
Mondes von der Erde beträgt nur 338.360 Kilometer. Wir sehen daher den Mond zur Zeit 
seines Vollscheines als große leuchtende Scheibe am Firmament stehen. Sein Licht empfängt er so 
wie die Erde von der Sonne. Er durchläuft seine Bahn in 27 Tagen 7 Stunden 43 Minuten 
und 11 Sekunden. Da aber die Erde während dieser Zeit ebenfalls einen bedeutenden Weg auf’ 
ihrer Bahn zurückgelegt hat, so nimmt der Mond erst nach 29 Tagen 12 Stunden 14 Minuten 
und 28 Sekunden dieselbe Stellung zur Sonne und Erde ein. Die verschiedenen Phasen, respektive 
Mondesviertel, entstehen während dieser Zeit durch die verschiedene Stellung des Mondes zur 
Sonne und Erde. Der Durchmesser des Mondes ist nur 3465 Kilometer; er ist daher fast viermal 
kleiner als die Erde. Mit freiem Auge sieht man auf dem Monde dunkle Flecken, das Gesicht 
des Mondes genannt. In Wirklichkeit jedoch sind dieselben bedeutende Täler und Krater. Auch 
ausgedehnte Gebirgszüge befinden sich auf dem Monde. Man hat bereits Berge mit 9450 Meter, 
so hoch wie der Himalaya, gemessen. Der Mond übt auch auf die Erde und zwar auf die leicht¬ 
beweglichen Waffermafsen der Ozeane einen großen Einfluß aus, z. B. Ebbe und Flut. Bei 
gewissen Stellungen von Erde, Mond und Sonne entstehen sogenannte Springfluten, die, wenn 
noch dazu ein Sturm einsetzt, oft verheerend wirken. Was aber den guten oder schlechten Einfluß 
des Mondes auf die Menschen betrifft, so ist dies nur abergläubische Einbildung und soll als 
Irrtum des 20. Jahrhunderts mit Fug und Recht bekämpft werden.
	        
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