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Sau-Diskurs Nr. 2.
Von Hanns Sillner in Gnigl bei Salzburg.
Unter diesem Titel ging im Vorjahre eine kurze Erklärung durch ganz Oesterreich' in
welcher ich andeutete, daß man viel Geld verdienen kaun, wenn man der der Schweutesntternng
Jattingers Blutfutter „Lukullus" als Beigabe zum anderen Futter verwendet. Dama s konnte ich
erst von einem Bauern am Eugendorser Berg erzählen, wie er mir dankbar war für dte An¬
leitung; heute, nach kaum einem Jahre, blicke ich mit Freude zuruck auf die Erfolge, welche mein
Sau Diskurs" erntete. Heute darf ich nicht mehr sagen etn Bauer vom Eugendorser Berg kam
zu mir, sondern es kamen die Bauern von den Bergen und Tälern aus Ttrol, von den Grenzen
der Schweiz, aus den Salzburger Gebirgen, von Kärnten, Steiermark und Oberösterreich zu mir
um dieses angekündigte Blutsutter für die Schweine zu probieren. „Geteilte Freude ist bereite
Fttude" sagt ein Sprichwort, bei mir trifft das aber nicht mehr zu denn ich kann ohne Stolz
sagen: .geteilte Freude ist hundert- und tausendfache Freude", das beweisen die Änefe, welche
täglich von jenen einlaufen, welche Blutfutter „Lukullus" bereits gefüttert und die Erfolge gesehen
haben, mlche^non dam't heute^noch die Bieuenwirtschast in alten Fässern betreibt, konnte und
Wer hingegen ^seine Schwärme in neuen Zierzon-Fässern hat und sie betreut, kann viel
661 lCn$L die Zierzon-Fässer der Bienenzucht, ist Fattingers Blutsutter der Schweinezucht ge¬
worden. man kann damit die Erträglichkeit derselben steigern. Früher futterten in wetnetL®e8e«b
die meisten nur ein Schwein und verdienten nichts oder nicht viel dabei, letzt haben sich titele
gefunden welche mehr Schweine füttern und am Schluß des Jahres ein kleines Sümmchen
erübrigten. Wenn bis heute noch taufende Schweine vom Ausland eingeführt und Seuchen ein¬
geschleppt werden, so kann in einigen Jahren, wenn es so fortgeht, Oesterreich Schweine! ““^fuhi
und wessen Nutzen ist es, als der des Landes und der Landwirte selbst. Als im Voriahre der
Sau-Diskur»" hinausging als Apostel und Anreger zur Schwemesutterung, konnte ich mich einer
gewissen Bangigkeit nicht erwehren, denn alle Apostel neuer Sehren stießen auf große Hindernisse.
Ich kann aber heute mit Freude sagen, daß meine Worte auf guten Boden fielen und
hundertfabM schere^ich^dieses Jahr diejenigen auf, zu welchen der Ruf noch nicht gedrungen
ist, nich z erweise „och einmal auf die Bienenwirtschaft, wie sich jene durch gegenseitigen
Meinungsaustausch, durch Vereine und Versammlungen gehoben hat und zu einer Geldquelle für
^°^"Weit"mehr"Nutzen läßt sich aber mit weniger Mühe mit Schweinen erzielen, wenn die
Fütterung zielbewußt und ökonomisch vor sich geht.
Ueber das Füttern.
Nachdem ich die einlaufenden Anfragen, wie man am billigsten mit Fattingers Blutsutter
„Lukullus" als Beigabe füttert, fast nicht mehr erledigen kann, möchte ich an dieser Stelle eine
kurze Erklärung folgen lassen: „ _ .
l. Blutfutter wird nicht allein, sondern mit anderem Futter gemischt, entweder gekocht oder
doch H^Mw°r'ande?em Futter gilt alles, was der Landwirt hat, was ihm billig kommt und
geeignet ist. ben Agenden sehr verschieden, einer hat Kartoffel, der eine Rüben, ein
anderer Mais Gartenabsälle, Küchenabfälle u.a.; zu allen diesen soll Blutsutter, und zwar für
mittlere Schweine ein Biertelkilo täglich, in drei Mahlzeiten verteilt, gegeben werden. Für kleine
SÄ- w, .«
kommt vor daß selbst geschwellte Körner, welche gierig gefressen wurden, wieder ganz weggingen,
Äst aber schon Verlust/denn daraus'zog das Schwein keine Nahrung. Ich machte mit Weizen-