Volltext: Illustrierter Braunauer-Kalender 1903 (1903)

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die Finken früh schon singen, wird der Tag uns Regen bringen. Treten nach Bartholomä Ge¬ 
witter ein, Pflegen sie meist sehr mild zu sein. — Wer im Heu nicht gabelt, in der Ernte nicht 
zappelt, im Herbst nicht sriif) amsteht, seh' zu, wie's ihm im Winter geht. 
September?. Am Septemberregen ist den Bauern gelegen. — Was Juli und August am 
Weine nicht vermocht, das wird vom September gar nicht gekocht — 1. Hat Sanct Aegidi ein 
schönes Wetter, so ist gewöhnlich der ganze Monat schön und es folgt ein freundlicher Herbst. — 
8. Zu Maria Geburt ziehen die Schwalben furt. — 21. Wie das Wetter am Marhäustag ist, so 
wird es vier Wochen bleiben. 
Oktober. Im Oktober viel Frost und Wind, ist der Jänner und v-4ntar gelind. Sind 
viel Eicheln gewachsen, so kommt ein strenger Winter mit viel Schnee. — Je früher dav i ?/> im 
Oktober von den Bäumen fällt, desto fruchtbarer wird das kommende Jahr feilt. — Reuu- 'een 
ntoitd im Oktober verspricht schöne Weinlese. — Wenn im October das Laub noch -fest an den 
Bäumen sitzt, so steht ein strenger Winter zu befürchten und Bleibt das abgefallene Laub na; am 
Stamme liegen, , so deutet es auf ein gesegnetes Jahr. — Gießt St. Gallus wie ein Faß, r der 
nächste Sommer naß. — Wie der Ursulatag anfängt, soll der Winter beschaffen sein - Sanct 
Galen läßt den Schnee fallen 
November. Steht im November noch der Buchen Holz in Saft, so wird der Regen 
stärker als der Sonne Kraft, ist. es aber starr und fest, sich große Kälte erwarten läßt. — Hane 
einen Span aus einer Buche; ist er trocken, wird der Winter kalt, ist er feucht, wird der Winter 
uuch feucht- — 1. Wenn es um Allerheiligen feucht, hofft man viel Schnee. — 10. Der Andreas¬ 
schnee thut dem Korne weh — 11. Fällt um Martini das Laub vom Baum und Reben, so wird 
es einen strengen Winter geben. 
Dezemvev. Herrscht in der ersten Adventwoche ein strenges kaltes Wetter, so soll dasselbe 
18 Wochen anhalten. Gähren in der Hl. Christnacht die Weine in den Fässern, so steht ein 
gutes Weinjahr zu hoffen, und ist der Himmel trübe, so folgt gewöhnlich ein gutes Kornjahr. — 
Weihnachten naß, gibt leere Speicher und Faß. — Wind zu Weihnachten bringt im nächsten 
Jahre viel Obst. — Schnee in der Christnacht bringt eine gute Hopfenernte. 
Iandwirthschaftliche Arbeiten. 
Stimm*. Bei Schnee und Eis ist der Sandmann auf die häuslichen Winterarbeite» be¬ 
schränkt. Ist das Wetter schneefrei, so kann jetzt schon Dünger auf die Hopfen-, Runkelrüben-, 
Kraut- und Kartoffelfelder gefahren werden. Ebenso versetze man bei günstiger Witterung Baume 
und dünge dieselben mit Pfuhl. Säe Spargelkörner und l.ge Composthaufen an. Bei großem 
Schneefall sind die Bienenstöcke frei su halten, damit die Lust zutreten kann. Tritt früher Sonnen 
. schein ein, so ist es zu rathen, dieselben in den Schatten zu verlegen, damit die Völker nicht z. 
frühe lebendig werden. 
stimmt*. Die Feldarbeiten nach Beschaffenheit der Witterung. Geht der Schnee ab, sorge 
man, daß das Schneewasser vor der Winterfrucht abzieht. Man richte den Samen und die Äcker¬ 
werkzeuge her und lege Bewässerungsgräben auf den Wiesen ait. Aus saure Wiesen streue man 
Kalk und Asche. Die Maulwurfthauferi werden geebnet. Die Schafställe sind gegen Zuglust zu 
schlitzen. Ende des Monats kann man bei guter Witterung im Garten Spinat. Zwiebeln Ca- 
i oiteti, Salat, Petersilie säen. 
März. Dungführen fortgesetzt. Gesäet wird: Hafer, Gerste, Sommerweizen. Erbsen, Linsen, 
Wicken, Klee, Rübe», Mohn. Hopfen wird jetzt angepflanzt. Wiesen gut gedüngt, Arbeiten in den 
Weinbergen. Der Baumsatz beginnt. Putze die Bäume. Im Garten richte Mistbeete ein Die 
Kohlpflanzen werden gesetzt Salat, Karotten, Spinat, Wirsing, Kohlrabi, Petersilie, Endivien, 
Monatrettich, Sellerie, Zwiebeln gesäet. Bei warmem Wetter stelle die Bienenstöcke hinaus öffne 
die Fluglöcher ein wenig, entferne die todten Bienen 
Aprll. Nachholung des Unterbliebenen. Bei günstiger Witterung säe Gerste. Klee, Wicken. 
Lege Kartoffel. Wässere die Wiesen Die Sommerfrucht wird gewalzt. In den Weinbergen wird 
die Frühjahrsarbeit fortgesetzt. Der Hopfen wird ausgeschnitten, das Stecken der Stangen beginnt 
Pfropfe Bäume Und entferne d;e Raupen. Im Garten Jäten und Nachsäen von Erbsen, Radischen 
Spinat. Schwache Bienenstöcke müssen bei kühlem Wetter Abends gesüttert werden. 
Mai. Beendigung der ©ausarbeiten und des Kartoffellegens Hanf gesäet. Klee wird 
nach Regen gegypst. Torfstechen. Wiefenwässerung fortgesetzt. Beginn der Grünsiitternng. Im 
Garten lege Bohnen und Gurken. Stecke Zwiebeln. Säe Salat, Kohlrabi. Entferne alles Un¬ 
geziefer von Bäumen. Bei gutem Weiter schwärmen die Bienen, worauf Acht zu haben ist.
	        
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