Volltext: Schloß, Stift, Markt & Bad Matighofen in Oberösterreich und dessen Umgebungen

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selben, um des Steinmateriales an diesem obdachlosen Gebäude endlich Meister 
zu werden, unter den Mauergrundfesten Minen machen, diese mit Brennmateriale 
füllen und anzünden ließ, um solcherweise den Zusammensturz des festen Gemäuers 
schneller zu bewerkstelligen. 
5. St. Kunegnnden Kapelle zu Schälchen. 
Die im Dome zu Bamberg beigesetzte jungfräuliche Gemaliu des Kaiser 
Heinrich II. Kuueguude war um das I. 1200 in die Zahl der Heiligen aufge¬ 
nommen, und als Schutzheilige des Hochstiftes Bamberg erklärt worden. Dieses 
gab Veranlassung, ans der Bambergischen Besitzung zu Matighoseu, und zwar 
unweit der St. Barbara-Kirche, jedoch (im Abhange des Hügels zu Ehren dieser 
Bamberg'schen Schutzheiligen ein Kirchlein zu bauen und zu weihen. Solches 
wurde unter der Einwirkung der bamberg'schen Verwalter auf Matighofen in der 
ersten Hälfte des 13. Jahrh, vollführt. 
Dieses Kirchlein hatte einen Außenumfang von 109 Fnß, einen inwendigen 
Umfang von 69 Fuß, eine Breite von 131/-> Fnß, eine Höhe von 10 Fuß, am 
Thürmlein eine kleine Glocke, am Hochaltare das geschnitzte Bildniß der Mutter 
Gottes, sonst aber sehr wenig Zierden. Am Kirchweihfeste, und sonst nur 
wenigem«! im Jahre wurden in dieser nicht konsekrirten, fondlosen Kapelle heit. 
Messen gelesen; deßhalb, unb weil sie sonst schon baufällig geworden war, wurde 
sie im I. 1785 als völlig nnnothwendig erklärt, gesperrt, verkauft unb bemolirt. 
Jeboch balb hernach erstand an ber Stelle derselben eine neue Capelle 
kleineren Umfanges, in welcher das ans dem früheren Kirchlein gerettete Stand¬ 
bild ber Hl. ßuneguube, im kaiserl. Kostüme dargestellt, zur Erinnerung und 
Verehrung aufgestellt wurde. Dermals zeigt sich diese Kapelle im Zustande augen¬ 
fälliger Verwahrlosung. 
6. Kl. Heist-Kirche im Markte Matighofen. 
J3iefe Kirche erbauten sich Ritter Friebrich Hollup, unb besten Hausfrau 
Afra, geborue von Freiberg, als Inhaber bes Schlosses Matighofen zunächst bes 
Schloßgrabens unb des unteren Marktthores, als eine Art Hauskapelle, ließen 
sie bitrch ben Passaner Weihbischof, Bernhard von Meuerl, episc. Lybanensern, 
zu Ehren des hl. Geistes, des Paracleten, einweihen, fundirten sie, unb setzten 
damit ein Spital für 4 Arme in Verbindung;' actum a. 1511. — 
des Thurmes Meister zu werden, im Dezember 1849 das Thurmfundament unterminirte, die 
festen Mauern znm Falle brachte, und aus dem westlichen Mauerreste sich ein Wohnhaus zu¬ 
recht richtete. Nach seinem im I. 1854 erfolgten Ableben übernahm dessen Sohn, Valentin 
Sperl, das väterliche Haus und Geschäft. Bei der Tänfung eines Brunnens wurde er ver¬ 
schüttet, und schwebte über 20 Stunden lang in augenscheinlich« Todesgefahr, während welcher 
er das Gelöbniß machte, im Falle er aus der Gefahr errettet würde, zu Ehren der hl. Gottes¬ 
mutter Maria und der hl. Mart- Barbara eine neue Kapelle zu erbauen. 
Er wurde gerettet, das Gelöbniß vollführend erbaute er, in einer Ennerunng von 50 
Schritten von seinem Wohnhause eine hübsche Staffle, nnd lief; sie auch benediziren.
	        
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