Volltext: Schloß, Stift, Markt & Bad Matighofen in Oberösterreich und dessen Umgebungen

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und mit Vortheil nicht mehr behaupten, und so gab auch Bamberg seine in 
Kärnthen, Oberösterreich und im Matichgan gelegenen Herrlichkeiten hin. Im 
I. 1377 verkauften daher Bischof Lambert und dessen Kapitel an Herzog z 
Albrecht III von Oesterreich die Herrschaften Frankenburg und Atersee, an die 
Gebrüder Conrad^Ill. und Hartneid II. die Knchler, welche schon-L 
seit einiger Zeit her (a. 1364) das Schloß Friedburg im Psaud- uud Lehen¬ 
besitze hatten, die Herrschaft Friedburg sammt aller Zugehör. 
Im I. 1400 erkaufte Conrad IV.sder Knchler von den Ortenburgeru 
mit Einwilligung des Hochstiftes Bamberg auch die Herrschaft Matich- 
hoseu, welche somit, nachdem sie durch mehr als 390 Jahre ein Eigenthum 
der Hochkirche Bamberg gewesen, in den Besitz der Herren von Suchet 
überging. 
LY. 
Maüghofen und die Huchler. 
j3hevoi' wir in der Geschichte von Matighosen weiter vorgehen, müssen 
wir um des näheren Verständnisses willen Einiges über das Edelgeschlecht der 
Kuchler, über deren Wiege, deren genealogische Aufeinanderfolge, über ihre 
Stellung und ihr Walten und Wirken auf der Weltbühne, vorausschicken. 
Am Nord-Saume des großen Kobernausen-Forstes erhebt sich in Form 
eines breiten Kogels oder Gugels der Hoheukuchel-Berg, auf dessen Hoch¬ 
platte dem Auge eine prachtvolle und weitreichende Fernsicht über den Inn und 
die Donau hinüber bis zum Böhmer-Walde sich darbietet, und auf dessen Giebel 
bereits in vormittelalterlicher Zeit die Landsburg: „Hoheuchuchil" stand, und 
auf welcher wir im 11. und 12. Jahrhundert das. Edelgeschlecht der „Hohen- 
chuchel" eingesessen finden. Ja Ritter E. von Koch-Sternfeld hält die Knchler 
für das älteste Edelgeschlecht im Matichgan, weil eines der ältesten Ablagerungen 
der Bajuarier unter der Hoheit der Agilulsinger, welche sich mit den Knchlern 
in das Nutzeigenthum der Gegend am Eobernans theilten. *) Die Kirche zum 
hl. Nicolaus zn Landsburg — Lousburg — ist ein Werk der Knchler, und 
Grundholden dort, wie zu St. Johann am Wald, und die Taferne zu Eober-- 
nausen ~) gehörten zu ihrem Hausgebiete. 
1) Die Behauptung, daß die Kuchler von Suchet bei Golling — Cuoullis — im Erz¬ 
stifte Salzburg stammen, ist offenbar irrig. 
2) Den Namen Cobernans haben Einige, so auch Ritter E. von Koch-Sternfeld für 
flavifch gehalten; er dürfte vielmehr von der römischen Benennung „ad Cavernas“ d. i. von 
Menschenhänden für Troglodyten eingegrabene Erdhöhlen und Gänge, wie solche wirklich 
am Südsaume des Waldes sich vorfinden, herrühren, darum auch der südöstliche Theil dieses 
Waldgebietes mit diesem Namen: „ad Cavernas“ entstellt: „Coberuaus" belegt worden sein. 
So Dr. Alois Huber in seiner Geschichte der Einführung des Christenthums in Südost¬ 
deutschland, 111. Bd. S. 228.
	        
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