Volltext: Schloß, Stift, Markt & Bad Matighofen in Oberösterreich und dessen Umgebungen

III. 
Matighofen irrt We sitze der Hochkirche Namberg. 
|m I. 1002 wurde Herzog Heinrich IV. von Bayern auf den deutschen 
Kaiserthron erhoben; es ist dieses der wegen seiner Frömmigkeit und Heiligkeit 
bekannte Kaiser Heinrich II, der Gemahl der heiligen Chuuegunde. Seit jener 
Erhebung ging Heinrich unablässig mit dem Gedanken um, aus der in Ostfranken 
gelegenen Domaine Bamberg ein Bisthum zu errichten und zu stiften. Im I. 
1006 waren alle Schwierigkeiten, die diesem Vorhaben im Wege standen, bereits 
überwunden, und K. Heinrich säumte nun nicht, diese seine neue Schöpfung 
reichlich auszustatten, nnd mit Gütern, welche in fränkischen, schwäbischen und 
bayerischen Gauen lagen, zu dotireu; auch die im Matichgau und Atergan 
gelegenen, herzoglichen Allodien sollten seiner Liebliugsstiftuug zugewendet werden. 
Auf der am 1. November 1007 nach Frankfurt a. M. einberufenen 
Kirchenversammlung gab K. Heinrich zu der genannten Kirche Bamberg den Ort, 
genannt: Matughof, gelegen im Matnggonw, und im Comitate des Grafen 
Gebhard, sammt aller Zugehör, und zwar, wie sich die betreffende Schenkungs¬ 
urkunde wörtlich ausdrückt, „cum omnibus eins pertinentiis sive adherentiisr 
videlicet vicis, villis, aecclesiis, servis et ancillis, areis, aedificiis,/terris 
cultis et incultis, viis, inviis, lexitibus et reditibus, quaesitis et inquirendis, 
silvis et forestibus, saginis, venationibus, aquis, piscatiönibus, molis. molen- 
dinis, rebus mobilibus et immobilibus ae ceteris omnibus etc.“ actum 
Franconofnrt. *) 
In gleicher Weise übergab K. Heinrich II. an demselben Tage zur Kirche 
Bamberg den im Atergan imb im Comitate des Grafen Gebhard gelegenen Ort 
Atarhof — heute Atersee —; actum Franconofnrt 1. November 1007; bie, 
Schenkungsurkunden hierüber siub am selben Tage gefertigt mid ausgehändiget 
worben.2) 
Soirach kaiu M atighofe n ^lub bnmit auch bas gauze Walbgebiet bes 
anstoffenben HöhrMrt- und KoberiMfeu-Forstes an das Hochstift Bamberg, und 
nicht mürber ein beträchtlicher Theil bes Aterganes. 
Im I. 1014 schenkt Kaiser Heinrich lt. beut Bisthume Bamberg,einige 
im Matichgau gelegene, bislang vom Grasen Gebhard zu Sehen getragene Orte; 
actum Rhgeusburg am 21 Jimi; 0) bie Bischöfe von Bamberg benützten bas 
ihrer Kirche zugewibmete, in nnb um ben Höhenhart nnb Kobernausen,, ^unb 
jenseits desselben am Rödelbache, an der Veckla, und am Ater-See hinaufgelegene, 
zum Großtheile noch miwirthbare Gebiet sehr wohl, ließen es lichten, und durch 
ans Franken und Schwaben herbeigeführte Kolonisten benrbareu und kultiviren, 
und erbauten zu deren Schutz und Obhut mehrere Bürgen und Besten. Sonach 
0 & 2) Urkmidenbuch des Landes ob der Ens, Bd. 11. S. 72, Nr. h X. nnd S. 74, Nr. L VI. 
») c. 1. Bd. 11. S. 7^, Nr. LVlll.
	        
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