Volltext: Schloß, Stift, Markt & Bad Matighofen in Oberösterreich und dessen Umgebungen

Entstehung der Kirche u. Marre Maria Schmolln. 
l?or dem I. 1867 waren der Pfarre und Sepultur Matighofen-Schalchen 
auch die in und um Müuichthal gelegenen Ortschaften und Einöden: Perneck 
mit Röhreneck, Alberseck und Kindsthal; Ai check mit Jöchelseck; Ober- und 
Unter-Schnellberg; Leitnerseck; Utzeneck mit Rentthal; Unter« 
Mnnichthal mit Kohlstatt; Unterfeld; Oberfeld; Obermünichthal 
mit Lacken zugewiesen. Die beträchtliche Entlegenheit dieser tief im Waldrevier 
befindlichen Ortschaften von Matighofen, zn H/2—l7/s Stunden, wie auch der 
nach Hönhart zngepfarrten Nachbarsortschaften von ihrem Psarrorte, dazu die 
beschwerlichen, über steile Höhen auf- und abwärts führenden, zur Wiuterszeit 
oftmals unwandelbaren Wege machten den Waldbewohnern, jung und alt, den 
Gang zu ihrer Pfarrkirche und Schule sauer und mühsam, für die beiderseitige 
Seelsorgsgeistlichkeit die Pastoration dieser weitabgelegenen Waldoasen sehr mühe¬ 
voll und zeitraubend. 
Es ist daher begreiflich, daß, als unter Kaiser Joses II in den I. 1784 
bis 1787 die Pfarr-Reguliruugen in Fluß kamen, auch bei diesen Waldbewoh¬ 
nern der Wunsch rege und laut wurde, es möge ihnen, damit das Brod des 
Lebens leichter gebrochen und empfangen werden könnte, in ihrer Waldgegend 
eine Kirche und Schule gebaut werden. Doch bei dem Mangel vorhandener 
Fonde und sonstiger Hilfsmittel, bei der Mittellosigkeit der Waldinsassen zer¬ 
rannen die gehegten Hoffnungen auf die Erfüllung dieses ihres Wunsches. Gleich¬ 
wohl war die Errichtung einer selbstständigen Pfarre zu Schälchen in Aus¬ 
sicht genommen; hiedurch wäre den für Volk und Seelsorger bestehenden Be¬ 
schwerden keinesfalls tu ausgiebiger und befriedigender Weise abgeholfen worden. 
Demnach blieb damals diese Kirchen- und Pfarr-Angelegenheit auf sich be¬ 
ruhen, doch der Wunsch blieb fort und fort rege, und das Bedürfniß für jene 
Wald- und Berggegend, im Münichthal eine eigene Kirche, Schule und Pfarre 
zu gewinnen, wurde immer lebhafter gefühlt; auch mochte den Wäldlern das 
Beispiel der Gemeinde Altschwent, welche sich zum Großtheile aus eigenen 
Mitteln Kirche, Pfarrhof, Schule, Friedhof erbaut, und die Pfarre gestiftet hatte, 
vor Augen schweben, und ihnen nahe legen, was vereintes Zusammenwirken, 
Beharrlichkeit und festes Gottvertrauen aus- und durchzuführen im Stande sei. 
Nach vielen und mauigfachen Besprechungen und Berathungen kam end¬ 
lich in den letzten Fünfziger-Jahren der Entschluß zur Reife und zum Durch¬ 
bruche, im Namen Gottes, im Vertrauen auf dessen Beistand, und auf die Hilfe 
der gebenedeiten Mutter Gottes muthig Ha-nd an das fromme Werk zu legen 
und sonach ihren lang genährten Wunsch in Erfüllung zu bringen. 
Dieses Unternehmen war die Veranlassung zum Baue der Kirche Maria- 
Schmolln.
	        
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