Volltext: Schloß, Stift, Markt & Bad Matighofen in Oberösterreich und dessen Umgebungen

Aas Walig-IWßchen und das Maliq-Mad 
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a t i tj = F (ii ß ch e it entspringt im Kronlande Salzburg, 6 Kilometer 
südwärts vom Pfarrdorfe Obertrnm an der nordöstlichen Abdachung des Hanns- 
Berges in einer Seehöhe von 560 Meter, ergießt sich nach. einem kurzen Laufe 
in der Obertrumer-See, verläßt denselben und den mit ihm zusammenhängenden 
Graben-See wieder, strömt dann durch das anfangs ziemlich verengte und 
hügelige, weiterhin sich immermehr erweiternde, zum Großtheile aus üppig 
grünenden Wiese» bestehende Matig-Thal,' stetig fließend, für Menschen und 
Thiere segenspendend, mittelst künstlicher und natürlicher Gräben die Wiesenfluren 
bewässernd, zahlreiche Mühlen und Werke treibend, köstliche Aschen und Forellen 
und mächtige Krebsen beherbergend, und nachdem es mehrere Seitengewässer, 
vornehmlich bei Höfen den von Friedburg herabeilenden Riedel- oder Trift-Bach, 
bei Mauerkirchen den Brunn-Bach aufgenommen hat, mündet es nach einem 
7ständigen, nordwärts gerichteten Laufe mit einer Fallhöhe von 220 Metern 
bei Hagenau in den Inn aus. *) 
Mit ihrer, während der milderen Jahreszeit sich mehr gleichbleibenden 
angenehmen Temperatur, welche im Sommer auf 170—-18°—19° R. steigt, 
wurde die Matig von den Bewohnern der Umgegend stets mit Vorliebe zum 
Baden benützt, und hat sich, weil durch deren Gebranch viele Gicht- nnd Nerven- 
Kranke ihre Heilung fänden, seit' Jahrhunderten schon den Ruf einer besonderen 
Heilkraft erworben, welche wohlthätige Eigenschaft ihr nur auf der Strecke von 
Matsee bis Uttendorf zukömmt, da sie in jener Gegend durch das Zumünden 
anderer Quellen nnd Bäche eine Veränderung erhält und zeigt. 
Diese dem Matig-Wasser innewohnende Heilkraft veranlaßte den k. k. Distrikts¬ 
arzt Dr. Josef Spitaler, der sich überhaupt durch sein gesammtes ärztliches 
Wirken um die Gegend Matighofens sehr verdient gemacht hat, im I. 1847 den 
Bau eines Badhanses zunächst der Matig in Vorschlag zu bringen und anzu¬ 
regen, und Anton Langer, Apotheker zil Matighofen, säumte auch nicht, eine 
*) Das Matig-Flüßchen kömmt bereits in den Jahren 796, 800, später a. 1195, 1276, 
1279 ctls fluvius, fluviolus, flumen Matuoha, Matiolia Urkundenbuch vor; urkundlich des Landes 
ob der Ens, I. S. 16; 11. &. 449; III S. 437, 498. 
In dem <• ii. 1300 verfaßten Urbarium des Gerichtes Weilhart werden die Maticli, 
der Mos-Bach, Treu-Bach, Ros-Bach, As-Bach als zur herzogl. Kammer gehörende „aquae 
piscationis" bezeichnet; M. Boic. T. XXXVI. II. 32. 
Im Jahre 1331 verleiht H. Otto von Bayern dem Pfarrer von Mauerkirchen die 
Befug niß, in den Gewässern der Matich, des Mos-Baches, Ros-Baches und Treu-Baches zwei 
Fischer sich halten zu dürfen, um den nöthigen Fischbedarf sich beizustellen. U. B. VI. S. 36.
	        
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