Volltext: 'Leonstein'

In den Gegenden am Steyrflusse erscheinen die Ort¬ 
schaften Pichlern, Sierning, Aschach, Grünburg, Pieselwang, 
Ramsau, Molln, Klaus und das Hospiz Spital am Pyhrn, 
erbaut von dem Bischöfe Otto II. von Bamberg in dein 
Jahre 1190. 
Im Jahre 1197 wurde auch Windischgarsten eine eigene 
Pfarre. 
In Wels gründeten um 1280 der Passauer Bischof Weif- 
hart von Polheim und sein Bruder Albero ein Kloster der 
Minoriten. Das Land ob der Enns zerfiel bezüglich der kirch¬ 
lichen Einteilung seit dem 12. Jahrhunderte in Archidiakonate, 
welche von passauischen Domherren verwaltet wurden und in 
der Regel je zwei Dekanate enthielten. Die Pfarreien des Landes 
gehörten zu den Archidiakonaten Passau, Mattsee, Lambach und 
Lorch. Diese kirchliche Einteilung blieb bis zum Zeitalter der 
Reformation in Kraft. 
In die Zeit zwischen 1306 und 1313 fällt das Auftreten 
der Lollarden oder Abanuten, ein Zweig der französischen 
Albigenser. Dieselben hatten zu Enns, Sierning, Kematen re. 
Schulen, wurden jedoch unterdrückt durch die Gefangen¬ 
nahme und Hinrichtung ihrers Anführers Lollard Wacker in 
Köln 1322. 
Im Jahre 1355 verwandelte Eberhard von Wallsee seine 
Burg Schlierbach im Kremstale in ein Kloster der Zisterzienser 
Nonnen, welches seit 1368 „Maria Saal" hieß und als Frauen¬ 
stift bis zum Jahre 1554 fortbestand (Edlbacher, Landeskunde 
von Oberösterreich, 2. Auflage). Durch die Bemühungen der 
Bischöfe von Passau, zu deren Diözese das Land ob der Enns 
bis 1785 gehörte, entstanden in größeren und kleineren Orten 
Kirchen und Pfarreien. Die ältesten Pfarrkirchen, welche das 
Land ob der Enns besitzt, sind dem Schutzpatrone der Passauer 
Diözese, dem heiligen Stephan, dem ersten Märtyrer geweiht: 
so Hartkirchen, Schönhering, Sierning rc. (Lamprecht, Historisch¬ 
topographische Matrikel des Landes ob der Enns). Die Kirche 
Leonstein ist gleichfalls dem heiligen Stephan geweiht; sie 
wurde erbaut um das Jahr 1320.
	        
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