Volltext: 'Leonstein'

muß jedoch frei, gemacht werden: man konnte nicht genug 
Leute zum Schneeschaufeln auftreiben. Das Schneeschaufeln 
geht dann in Absätzen oder nach Stockwerken; jene nämlich, 
welche zu unterst sind, werfen den Schnee mit den Schaufeln 
empor auf einen geebneten Platz; von hier werfen den Schnee 
eine zweite Abteilung Arbeiter wieder eine Schichte höher 
u. s. w. 
Das Straßenmeisterhaus auf dem Pyhrn, welches ärarifch 
ist, läßt schon in seiner Bauart erkennen, daß es hier 
oft und oft hohe Schneemassen geben muß; denn auf der 
Straßenseite erhebt sich eine wuchtige Mauer und steigt hoch 
empor, bis endlich Fenster und Türen auf der Innenseite zu 
sehen sind. 
Gar drohend und gefährlich ist der Pyhrnwind; der 
zieht von Steiermark heraus nach Oberösterreich oder retour 
und hat eben zwischen hochragenden Felsen einzig diesen Paß, 
weshalb er auf der Pyhrnhöhe z. B. im Winter allen Schnee 
zusammenführt und aufhäuft: die Pyhrnhöhe ist ja dieser Eng¬ 
paß oder Einschnitt zwischen Felsenmauern. Einzelne Menschen, 
oft Fuhrwerke sind auf dieser Straße schon stecken geblieben und 
dann verschneit worden, daß man dieselben im Frühjahre beim 
Ausschaufeln oder beim Schneeabtreiben entdeckt hat. Wer die 
Strecken zwischen Spital und Lietzen kennt, findet dies mög¬ 
lich, insoferne oft weit und weit kein Haus an der Straße 
steht. Doch zurück in unsere Gegend. Durch die Pyhrnbahn 
hören wir auch viel aus weiterer Entfernung und danken dem 
lieben Gott, daß es bei uns doch keine ähnliche Gefahr gibt. 
Auch von der nächsten Nachbarschaft, von Molln, von Boding- 
graben und Steiersteg hat man im Dezember 1906 gar vieles, 
auch Aufregendes, erzählt. 
Wie alljährlich, sind auch im Dezember 1906 einige 
Bauersleute der Gemeinde Molln mit ihren Zugochsen in das 
Gebirge hineingefahren bis zum Steiersteg, um von dort das 
gefällte Holz bis Bodinggraben zu befördern, von wo an das 
Fuhrwerk andere übernehmen.' Die Uebernehmer des Fuhr¬ 
werkes vom Steiersteg an kehren daher, wenn sie in Boding¬ 
graben angelangt sind, wieder nach Steiersteg zurück; sie 
bleiben auch Wochen lang von ihrem Heim abwesend und
	        
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