Volltext: 'Leonstein'

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war jedoch am 4. April 397 gestorben. (Pritz, Geschichte des 
Landes ob der Enns, I. Band.) 
Um 381 erschienen Bischöfe in Pettau, Emona und wahr¬ 
scheinlich auch in Tiburnia und als vollkommen erfüllt von 
christlichen Instituten stellt Hieronymus um 400 Pannonien 
dar. Vollends als Theodosius den Dienern der alten Götter 
die öffentliche Ausübung ihres Kultus verbot und die Mithräen 
zerstörte, da fiel widerstandslos aller Orten das verlebte Heiden¬ 
tum. In Lauriakum und Tiburnia sitzen Bischöfe und seine 
• Kirche, vielfach außerhalb der Mauern gelegen und zuweilen 
nur aus Holz gefügt, hat jeder halbwegs bedeutendere Ort so 
außer den beiden erwähnten Städten Pafsau, Joviakum, Faviana, 
Comagenae, Astura, Juvavum; bei Faviana gründet Severinus 
ein großes Kloster und in voller Wirksamkeit waltet die christ¬ 
liche Barmherzigkeitspflege. Ueber ganz Norikum streckt der 
Metropolit von Aqnileja seinen Krummstab, wie über Pannonien 
der von Sirminm. 
Zur Zeit der Völkerwanderung wurde jedoch Norikum 
vielfach angegriffen und mit Krieg überzogen. Norikum wurde 
der Tummelplatz der verschiedensten Völker und dies nicht ohne 
Nachteil für die Religion. Das Christentum wurde gefährdet. 
Zn gleicher Zeit trat auch Artus mit seiner Lehre auf, die zu 
Nicaea im Jahre 325 war als ketzerisch bezeichnet worden. 
Mit Erfolg verteidigte die christliche Wahrheit der heilige 
Severin; 482 starb derselbe. Mit ihm brach in den Donau¬ 
ländern das Christentum zusammen; das Heidentum gewann 
die Oberherrschaft. In Bojoarien herrschte das alte Heidentum. 
In der Mitte des 6. Jahrhunderts hörte der Name Norikum 
für Oberösterreich auf; dafür der Name „Bojoarien". 
Um das Jahr 580 herrschte zu Regensburg, in der alten 
Hauptstadt Bayerns, der noch heidnische, aber edelsinnige Herzog 
Theodo und an seiner Seite die christlich fromme Gemahlin 
Regintrudis, eine Tochter des fränkischen Königs Dagobert. 
Mit bekümmertem Herzen überschaute der Herzog den traurigen 
Zustand seiner Herrschaft. Wohl ruhte das Land im Frieden, 
nährte große Herden und trug Früchte im Ueberfluß; aber das 
Volk war rauh und wild und sein Biedersinn hat in den lang¬ 
jährigen Kriegsstürmen tödliche Wunden erlitten. Wohl hatte
	        
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