Volltext: 'Leonstein'

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große Haufen zusammen und wird früher oder später zu Tale 
gefördert. 1906 sind manche Planwiesen nicht gemäht worden. 
In diesem Falle betrachtet der Besitzer das Futter, welches in 
Fäulnis übergeht, als Dünger; denn vom Tale kann unbedingt 
kein Dünger hinaufgebracht werden. 
Vom Plangraben führt die Straße steil empor: oben 
angelangt steht eine Tafel mit der Aufschrift: „Radfahrer 
Vorsicht!" Der Berg ist nämlich steil, dann beiderseits vom 
Gesträuch eingefriedet und wendet sich die Straße einwärts, 
daß man nicht weit vor sich hinsieht. Einst, nämlich vor den 
Kremstal- und Steyrtalbahnen re., gab es hier sehr viel Fuhr¬ 
werk. Als Vorspann über diesen steilen Berg standen beim 
Hause oberhalb des Berges stets mehrere Pferde und war eine 
gewisse Taxe festgesetzt. 
An der Straße einige Minuten weiter erreicht man den 
Steyrdurchbruch. Hier ist die Straße mit Unkosten gebaut. 
Felsen wurden viele gesprengt; die Straße bildet einen Bogen 
wie ein Hufeisen. Die enge Biegung bildet eine steinerne Brücke. 
Diese Biegung ist für Radfahrer bedenklich; es kann absolut 
nichts passieren, falls jemand vorsichtig ist, wie ein Radfahrer 
auf unbekannter Straße, bei der er zufällig nicht weit sieht, 
doch immer sein muß. Wer jedoch am Rade sitzend die Arme 
kreuzen wollte, wozu ihn das langsame Gefälle und die schöne 
Straßenanlage fast einladen möchte, der kann an der Biegung 
einem Unfalle zum Opfer werden. Herr Johann Wagner, 
Fahrradhändler aus Steyr, ist am 2. Juni 1900 von seinem 
Rade weg über das Brückengeländer hinabgestürzt und blieb 
sofort tot am Platze. 
Auf dieser Straße verkehren seit 1905 häufig Automobile. 
Me Steyrtal'öahn. 
1. Es tönt der Riesenpfeife Ton 
Mit grellem, wildem Hallen, 
Fast dünst es mir wie ©Pott und Hohn 
Dem Pferdepeitschenknallen.
	        
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