Volltext: 'Leonstein'

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1361 gelang es Rudolf, mit dem reichsunmittelbaren Geschlechte 
der Schaunberger jene wichtigen Verhandlungen zu treffen, wo¬ 
nach die Grafen von Schaunberg auf wichtige Rechte zu Gunsten 
der Herzoge von Oesterreich verzichteten. 
Im Jahre 1363 erhielt Rudolf IV. von der Markgräfin 
Margaretha Manltasch, da ihr Sohn Meinhard ohne Nachkommen 
gestorben war, das Land Tirol. Die bayrischen Herzoge glaubten, 
mehr Rechte aus Tirol zu haben als die österreichischen, weshalb 
1363 und 1364 zwischen Oesterreich und Bayern ein Krieg 
ausgebrochen war. In diesem Kriege litten unsere Gegenden 
harte Drangsale, besonders Enns, St. Florian, Kremsmünster 
und ihre Umgebung, indem es die Truppen des Herzogs 
Rudolf IV. von Oesterreich in ihrem eigenen Lande der Sitte 
des rohen Mittelalters gemäß auf eine Weise trieben, die dem 
Benehmen raubsichtiger Feinde ähnlich war. 
Im Jahre 1364 wurde Waffenstillstand geschlossen. Ru¬ 
dolf IV. setzte den Bau des Stephansdomes in Wien fort und 
gründete die Wiener Universität im Jahre 1365. Seine Erben, 
Albrecht III. mit dem Zopfe und Leopold III. der Fromme, 
herrschten von 1365—1379 mitsammen, nahmen aber im Jahre 
1379 eine Länderteilung vor. Albrecht III. behielt Ober- und 
Niederösterreich, die Feste der Stadt Steyr, Hallstatt und das 
Jschlerland; daher war seit 1379 Herzog Albrecht III. Alleinherr 
in Oesterreich. Er wurde der Gründer der albertinischen Linie, 
welche im Jahre 1457 erlosch. Die übrigen Länder der Habs¬ 
burger bekam der jüngere Bruder Leopold, welcher die 'leopold- 
inische Linie stiftete; Oberösterreich also gehörte der albertinischen 
Linie und speziell die Stadt Steyr mit Umgebung. 
Albrecht III. (1365—1395) war friedliebend, mußte jedoch 
das Schwert ziehen sowohl gegen auswärtige Feinde, seine 
Macht zu schützen, als auch gegen übermütige Vasallen, um 
den Landfrieden zu sichern. 
Im Jahre 1369 verzichteten im Friedensschlüsse zu Schär¬ 
ding die bayrischen Herzoge auf ihre vermeintlichen Ansprüche 
auf das Land Tirol; Albrecht III. gab das an ihn verpfändete 
Schärding ohne Lösegeld an Bayern zurück. 
Damals war Wenzel, der zugleich König von Böhmen 
war, deutscher König. Derselbe kümmerte sich um die deutschen
	        
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